MotoGP: Organisiertes Chaos in Austin

Eisspeedway-GP: WM wird ohne Russen entschieden

Von Thomas Schiffner
Das Podium in Togliatti: Koltakov, Bogdanov und Kononov (v.l.)

Das Podium in Togliatti: Koltakov, Bogdanov und Kononov (v.l.)

Wegen der Sanktionen gegen Russland werden die Eisspeedwayfahrer Nikita Bogdanov, Dinar Valeev, Dmitry Khomitsevich, Dmitry Koltakov und Igor Kononov aus der Weltmeisterschaft ausgeschlossen.

Nach den ersten beiden Eisspeedway-WM-Rennen in Togliatti hatte Doppelsieger Nikita Bogdanov gesagt: «Ich fände es besser, wenn die Rennen in Heerenveen stattfinden. Ich will nicht nur in Russland, sondern auch im Ausland fahren.» Jetzt steht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fest: Bogdanov und seine vier Landsleute werden die WM-Entscheidung in den Niederlanden nur vor dem TV-Gerät verfolgen können. Damit ist der Deutsche Hans Weber bei den WM-Finales am 2. und 3. April Titelfavorit.

Am heutigen Sonntag startete Weber beim siebten und vorletzten Lauf der russischen Eisspeedway-Superliga für Kamensk-Uralskij in Shadrinsk – als einziger Westeuropäer im sonst rein russischen Feld. Am Vorabend ließ der 37-jährige Schlierseer uns wissen: «Die Russen gehen nach dem FIM-Beschluss davon aus, dass sie an der WM nicht teilnehmen dürfen. Es ist schlimm, wenn Krieg und Sport vermischt werden.»

Am Samstag hatte das Board of Directors des Weltverbands FIM beschlossen, dass wegen Putins Krieg in der Ukraine die Verbände Russlands und von Belarus keine FIM-Lizenzen mehr ausgeben dürfen, bereits ausgegebene Lizenzen ungültig sind, dass auch keine Funktionäre dieser beiden Länder mehr eingesetzt werden dürfen, und dass in Russland und Belarus keine FIM-Meisterschaften mehr stattfinden dürfen.

Wörtlich: «Im Resultat können keine russischen und belarussischen Fahrer, Mannschaften und Offizielle an irgendwelchen FIM-Veranstaltungen und -Aktivitäten teilnehmen.»

Für die fünf russischen Eisspeedwayfahrer Nikita Bogdanov, Dinar Valeev, Dmitry Khomitsevich, Dmitry Koltakov und Igor Kononov gibt es keine Möglichkeit, dieses Verbot zu umgehen:

- Sie haben keine andere Staatsbürgerschaft als die russische.
- Um eine Lizenz eines anderen Staates zu lösen, benötigen sie die Freigabe ihrer russischen Föderation MFR. Diese würde wohl, politischen Vorgaben folgend, keine Freigabe erteilen.
- Es müsste sich eine andere Föderation bereiterklären, den Russen Lizenzen auszustellen.
- Die FIM ist selbst Promoter der Eisspeedway-WM, sie allein entscheided, welche 16 Fahrer in Heerenveen auf der Startliste stehen.

Aller Voraussicht nach kommt in Heerenveen damit die Substitute-Liste der FIM zum Tragen. Sie benennt die Fahrer, die für nicht startberechtigte oder verletzte Piloten zum Einsatz kommen:

1. Jiri Wildt (CZ)
2. Jimmy Hörnell (S)
3. Andrej Divis (CZ)
4. Joakim Söderström (S)
5. Niek Schaap (NL)

Sollte Niek Schaap dabei sein, wird der niederländische Verband KNMV voraussichtlich einen anderen Holländer mit der Wildcard nominieren.

Der europäische Verband FIM Europe hat zum Russland-Boykott noch nicht Stellung bezogen. In aller Regel schließt sich die FIME aber dem Weltverband an. In diesem Fall dürften auch EM-Spitzenreiter Dmitry Solyannikov und Vladimir Fadeev (2.) am zweiten Finale der EM in Tomaszow Mazowiecki (PL) am 19. März nicht teilnehmen. Damit wären Harald Simon (Dritter in Sanok) und Luca Bauer (Vierter) plötzlich in Polen die EM-Favoriten.


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