Heerenveen: Svensson siegt, Haarahiltunen hält Spitze

Das Podium am Samstag in Heerenveen (v.l.): Max Koivula, Niclas Svensson und Martin Haarahiltunen
Das dritte Finalrennen um die Eisspeedway-Weltmeisterschaft war hart umkämpft und gerade im Kampf um die Medaillenränge schenkten sich die Fahrer nichts. Zu spüren bekam dies unter anderen der Finne Heikki Huusko, der sich nach einem hart geführten Zweikampf mit Max Koivula eine Fußverletzung zuzog und noch während des Rennens ärztlich versorgt werden musste.
«Ich kann nicht genau sagen was passierte, aber es kann nicht mein Vorderrad gewesen sein, das ihn erwischt hat. Ich glaube eher, dass er sich mit seinem eigenen Bike am Fuß verletzt hat», schilderte Koivula seine Sicht der Dinge. Da Huuskos Behandlung Zeit in Anspruch nahm, konnte dieser im vierten Durchgang nicht an den Start gehen. Als Konsequenz des Punktverlusts verlor der bisherige WM-Zweite nicht nur die Chance aufs Finale, sondern rutschte auch deutlich aus den Medaillenrängen.
Für WM-Spitzenreiter Martin Haarahiltunen, Koivula und Niclas Svensson lief im Rennen alles in Richtung Finale und überraschenderweise mischte auch der Tscheche Lukas Hutla mit, der im vierten Durchgang auf Haarahiltunen traf. In einem hart geführten Duell wurde es in der Zielkurve eng und der Schwede musste sein Bike artistisch abfangen. Der Lauf wurde abgebrochen und der Schwede disqualifiziert, obwohl niemand zu Sturz kam – der Weltmeister war mit der Entscheidung des Referees zunächst nicht einverstanden. «Ich war ein wenig zu optimistisch im Duell mit Lukas und habe dabei die rote Linie innen überfahren. Ich wollte das erst nicht wahrhaben, habe dann aber Bilder davon gesehen», gab sich Haarahiltunen später einsichtig.
Der Punktverlust infolge der Disqualifikation blieb jedoch folgenlos, nach den Vorläufen standen Svensson, Koivula, Hutla und Haarahiltunen im Finale. Dort erwischte Haarahiltunen keinen guten Start und Svensson konnte sich an die Spitze setzen, während sich Haarahiltunen am Finnen Koivula vorbeiarbeiten musste.
«Die Schweden waren sehr schnell und ich fand nicht den richtigen Rhythmus», so Koivulas Fazit zum Finale, das Svensson vor Haarahiltunen gewann, während Hutla ausfiel. «Ich bin zufrieden», so Haarahiltunen, der seinen Vier-Punkte-Vorsprung in der WM-Wertung halten konnte. «Niklas und ich hatten schon viele Duelle miteinander und ich bin glücklich, mit ihm auf dem Podest zu stehen, da wir zusammen aufgewachsen sind und im gleichen Club fahren.»
Mit seinem Sieg brachte sich Svensson bis auf vier Punkte an Haarahiltunen heran und ist bei normalem Rennverlauf am Sonntag in Heerenveen der Einzige, der ihm den Titel noch streitig machen kann. «Ich habe Inzell mit keinem guten Bauchgefühl verlassen. Hier fühlt es sich besser und besser an und ich habe meinen Weg zurückgefunden, was sich im Rennen zeigte», so GP-Sieger Svensson.
Luca Bauer war bester Deutscher, nachdem Max Niedermaier mit nur zwei Punkten aus drei Läufen einen Auftakt zum Vergessen hatte. Mit weiteren fünf von sechs Zählern inklusive einem Laufsieg konnte sich der Bayer immerhin noch auf den achten Platz vorschieben. Um nur zwei Punkte verpasste Bauer das Finale. «Im letzten Durchgang war es eigentlich schon zu spät, um ins Finale zu kommen», fasste der 26-Jährige zusammen. «Im Lauf gegen Hutla und Olsen bin ich nicht vorbeigekommen, das war der Knackpunkt. In den ersten Läufen war ich knapp an Svensson und Haarahiltunen dran, aber nah dran reicht eben nicht, wenn die anderen ein Ticken schneller sind.»
Maximilian Niedermaier konnte einen Zähler schreiben, während sich der Österreicher Martin Posch einen Laufsieg und Platz 10 sicherte. Franz Zorn meldete sich in Folge seiner Rippenverletzung aus Inzell nach dem dritten Durchgang ab.
Ergebnisse Eisspeedway-GP Heerenveen/NL:
1. Niclas Svensson (S), 20 WM-Punkte/13 Vorlaufpunkte
2. Martin Haarahiltunen (S), 18/12
3. Max Koivula (FIN), 16/13
4. Lukas Hutla (CZ), 14/12
5. Jasper Iwema (NL), 12/10
6. Luca Bauer (D), 11/10
7. Heikki Huusko (FIN), 10/9
8. Max Niedermaier (D), 9/7
9. Jimmy Olsen (S), 8/7
10. Martin Posch (A), 7/6
11. Jimmy Hörnell (S), 6/6
12. Filip Jäger (S), 5/5
13. Sebastian Reitsma (NL), 4/3
14. Franz Zorn (A), 3/2
15. Niek Schaap (NL), 2/2
16. Maximilian Niedermaier (D), 1/1
17. Leon Kramer (NL), 0/1
18. Melwin Björklin (S), 0/1
Stand nach 3 von 4 Rennen:
1. Martin Haarahiltunen (S), 52 WM-Punkte
2. Niclas Svensson (S), 48
3. Max Koivula (FIN), 45
4. Heikki Huusko (FIN), 40
5. Luca Bauer (D), 39
6. Jasper Iwema (NL), 36
7. Lukas Hutla (CZ), 31
8. Max Niedermaier (D), 31
9. Filip Jäger (S), 23
10. Sebastian Reitsma (NL), 19
11. Martin Posch (A), 17
12. Jimmy Olsen (S), 13
13. Franz Zorn (A), 12
14. Aki Ala-Riihimäki (FIN), 11
15. Jimmy Hörnell (S), 6
16. Franz Mayerbüchler (D), 6
17. Maximilian Niedermaier (D), 4
18. Reinhard Greisel (D), 3
19. Niek Schaap (NL), 2