4h Portimão: Wer holt die Tickets für Le Mans 2019?
Führt die GTE-Klasse der ELMS an: Der Porsche 911 RSR von Proton Competition
Während die Sportwagen-WM (FIA WEC) sich gerade auf ihrer großen Welttournee befindet und erst am 18. November in Shanghai wieder ein Rennen abhalten wird, geht es im europäischen Serienableger schon früher wieder zur Sache. Schon am nächsten Wochenende (26. bis 28. Oktober) gastiert die European Le Mans Series (ELMS) in Portimão. Der Auftritt an der portugiesischen Algarveküste bildet wie bereits im Vorjahr zudem das Saisonfinale. Bis 2016 wurde noch in Estoril (bei Lissabon) Gas gegeben.
Insgesamt 39 Fahrzeuge werden auf die Reise nach Südportugal geschickt. Dabei fahren 15 LMP2 den Rennsieg untereinander aus. Das ist einer weniger als zuletzt in Spa-Francorchamps, da IDEC Sport den Ligier JS P217 zuhause lässt und nur mit dem Oreca 07 aufkreutzt. Den Titel in der LMP2-Kategorie (und somit auch die Einladung für die 24 Stunden von Le Mans 2019) konnte in Spa-Francorchamps bereits G-Drive Racing klar machen. Das Team um Roman Rusinov, Andrea Pizzitola und Jean-Eric Vergne ist in Portimão auch wieder der ganz große Favorit.
DragonSpeed, Racing Engineering, Duqueine Engineering, APR-Rebellion Racing und die beiden Wagen von Graff vervollständigen das Oreca-Kontingent in Portugal. Dazu kommen noch vier Ligier JS P217 (Panis Barthez Competition, Algarve Pro Racing sowie zwei von United Autosports) und drei Dallara P217 (High Class Racing, Cetilar Villorba Corse und AVF By Adrián Vallés). Augenmerk sollte vor allem auf dem Ligier von Lokalmatador Filipe Albuquerque und dem jungen Briten Phil Hanson liegen, die zuletzt in Spa-Francorchamps das 4-Stunden-Rennen gewannen.
Der Titelträger in der LMP3-Klasse erhält ebenfalls eine Einladung für Le Mans 2019, die dort dann in der LMP2 Gültigkeit hat. (LMP3 sind beim Klassiker an der Sarthe nicht startberechtigt). 18 dieser kleinen Prototypen treten in Portimão an. Sie teilen sich auf vier Norma M30 und 14 Ligier JS P3 auf. Die Favoriten im Titelrennen sind die drei Ligier von RLR MSport (67,5 Punkte), 360 Racing (53,5) und United Autosports (52,5).
In der GTE-Klasse gibt es sogar zwei LM-Entries zu gewinnen. Hier liegt Proton Competition in der Wertung mit 80,5 Punkten ganz vorne. Für das Team aus Ummendorf könnte das die zweite Einladung für Le Mans 2019 bedeuten, nachdem (unter dem Banner Dempsey-Proton Racing) schon die GTE-Am-Kategorie der 24 Stunden von Le Mans 2018 gewonnen wurden. Die Piloten Gianluca und Giorgio Roda könnten zudem das erste Vater-Sohn-Gespann darstellen, das einen ELMS-Titel holt.
Größer Konkurrent des Porsche ist sicherlich der Ferrari 488 GTE von JMW Motorsport (69 Punkte), in welchem auch wieder Werksfahrer Miguel Molina antritt. Auch der Ferrari von Spirit of Race hat mit 67 Zählern noch intakte Meisterschaftschancen. Sollte es für die beiden italienischen Boliden nicht für ganz oben reichen, so wäre Platz zwei in der Tabelle jedoch ein guter Trost. Denn dieser ist für die zweite Le-Mans-Einladung aus der GTE-Kategorie der ELMS gut.
Proton Competition kann somit eigentlich fast schon mit dem LM-Ticket planen. Denn um noch auf Platz drei in der Meisterschaft abzurutschen, müsste die deutsche Mannschaft sowohl 13,5 Punkte auf den Spirit of Race-Ferrari einbüßen als auch gleichzeitig noch 11,5 auf JMW. Bei lediglich sechs startenden GTE-Fahrzeugen sollte dies abfederbar sein. Hier gibt es die vorläufige Entrylist zum ELMS-Finale zum Nachlesen.