Schweiz: MIt einem Knall sind 10.000 Franken weg

GERT56 (BMW): Mit unbändigem Willen auf Platz 24

Von Helmut Ohner
Trotz zweier Stürze ließ sich die Mannschaft von GERT56 by rs speedbike beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans nicht entmutigen. Rico Löwe, Didier Grams und Pedro Vallcaneras brachten die BMW S1000RR auf Rang 24 ins Ziel.

Das Le-Mans-Wochenende begann für Karsten Wolf, dem Teamchef von GERT56 by rs speedbike, ganz nach seinem Geschmack. Seine Fahrer Rico Löwe, Didier Grams und Pedro Vallcaneras qualifizierten sich unter 60 Teams an der 22. Stelle. Auch der kurzfristig als Ersatzfahrer aufgestellte Christof Höfer rechtfertigte seine Nominierung mit einer starken Leistung.

«Wir haben nach unserer ersten Saison als Permanentstarter in der Endurance-Weltmeisterschaft über den Winter viel Zeit in die Optimierung der Motorräder, der Ausrüstung und der Teamstruktur investiert. Dass wir gut aufgestellt sind, haben meine Jungs mit dem guten Trainingsergebnis unter Beweis stellen können», freute sich Wolf vor dem Start zum 24-Stunden-Rennen.

Vallcaneras, der den Startturn übernahm, spielte all seine Erfahrung aus und kam ungeschoren durch die hektische und von vielen Zwischenfällen geprägte Anfangsphase des Rennens. Der Spanier, 2012 Superstock-World-Cup-Sieger im Team von Rico Penzkofer. Bei Einbruch der Dunkelheit hatte das Team aus Pirna als 18. bereits Weltmeisterschaftspunkte vor Augen.

Doch plötzlich fehlte Grams auf dem Zeitenmonitor. «Auf dem Fernsehschirm haben wir gesehen, dass Didier und ein Kawasaki-Fahrer scheinbar gestürzt waren. Offensichtlich gab es zwischen den beiden eine Berührung. Bei unserem Motorrad war der Tank gerissen und es war ausgesprochenes Glück, dass es nicht zu brennen begonnen hat.»

Die Boxencrew benötigte gerade einmal 18 Minuten für den «Neuaufbau» der BMW S1000RR. In den Nachstunden wurde professionell agierende Truppe nochmals gefordert, nachdem Rico Löwe ins Kiesbett gerutscht war. Es sollte der letzte unliebsame Zwischenfall bleiben. Danach lief die Maschine wie ein Uhrwerk und Vallcaneras war sogar einer der Schnellsten auf der Strecke.

Mit einer klugen Boxenstopp- und einer stark verbesserten Tankstrategie rund um Crew-Chief Holger Homfeldt ging es für die BMW-Mannschaft zwar Platz für Platz nach vorn, für eine Platzierung in den WM-Punkterängen – am Ende belegten Löwe, Grams und Vallcaneras den 24. Rang – dauerte das Rennen nicht lange genug.

«Aufgeben ist nicht unser Stil. Sicher, man hätte nachts nach dem zweiten Crash das Rennen aus wirtschaftlichen Gründen beenden können. Doch unser unbändiger Teamgeist, die Verantwortung gegenüber unseren Fans und Sponsoren und die Faszination Langstreckenrennsport, ließ uns das Rolltor oben halten», begründete Wolf den Durchhaltewillen seines Teams.

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