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24h Le Mans: Überraschender Doppel-Sieg von Honda

Von Helmut Ohner
Erster Sieg für Honda beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans seit 2006

Erster Sieg für Honda beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans seit 2006

Kein Glück brachte die 41. Auflage des 24-Stunden-Rennens von Le Mans den favorisierten Teams. Am Ende triumphierte F.C.C. TSR Honda vor Honda Endurance, WEPOL Racing by penz13 und Bolliger Team Switzerland.

Mit einer echten Überraschung endete das diesjährige 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Nicht der Trainingsschnellste YART-Yamaha oder der Vorjahrestriumphator, noch SRC Kawasaki oder Suzuki Endurance stand am Ende auf dem Podium, sondern F.C.C. TSR Honda France, Honda Endurance und WEPOL Racing by penz13 holte sich die Lorbeeren beim Langstreckenklassiker. Wer vor dem Rennen auf diesen Zieleinlauf gesetzt hätte, wäre jetzt ein reicher Mann.

Dieses Jahr lastete ein Fluch auf die Teams, die beim 24-Stunden-Rennen bis Sonntagvormittag bis 09.00 Uhr in Führung lagen. Als erste Mannschaft erwischte er SRC Kawasaki, die jegliche Chancen auf einen Top-3-Platz wegen eines Ausrutschers von Mathieu Gines verloren hatte. Die Truppe um Gilles Stafler beendete den zweiten Lauf der Endurance-WM 2017/2018 nach einer Aufholjagd wenigstens noch auf Rang 5.

Als zweites Team erwischte es NRT48-BMW Motorrad. Kenny Foray war in der Anfangsphase nicht zu bremsen. Erst durch eine Safety-Car-Phase verlor er die Führungsposition. Gerade als Peter Hickman die BMW S1000RR übernommen hatte, schlug das Pech erbarmungslos zu. Ein aufgewirbelter Stein sorgte dafür, dass der komplette Kabelbaum getauscht werden musste. An aussichtsloser Stelle gab man schließlich das Rennen auf.

Auch YART-Yamaha erging es nicht besser. Immer wieder mussten die Fahrer einen Rückstand aufholen, den man sich beim Boxenstopp eingehandelt hatte, weil auf dem Sieger-Motorrad von Suzuka keine Schnellwechselanlage verbaut ist. In der 156. Runde rutschte Marvin Fritz bei hoher Geschwindigkeit von der Strecke. Das Motorrad konnte zwar repariert werden, aber aus Sicherheitsgründen entschloss man sich zur Aufgabe.

Bis knapp vor 09.00 Uhr lag GMT94 Yamaha komfortabel an der Spitze. Fünf Runden Vorsprung hatte man sich auf den ersten Verfolger herausgefahren, als David Checa ein Konzentrationsfehler unterlief und er zu Sturz kam. Mit 18 Runden Rückstand konnte der regierende Weltmeister das Rennen wieder aufnehmen. Weil Mike di Meglio bei der Aufholjagd nochmals zu Boden musste, gab es für den Vorjahressieger nur den zehnten Platz.

F.C.C. TSR Honda France mit Freddy Foray, Josh Hook, Alan Techer nutzte die rennentscheidenden Missgeschicke ihrer Konkurrenten gnadenlos aus, vermied jeglichen Fehler und holte sich schließlich ihren ersten Sieg in der Langstrecken-Weltmeisterschaft außerhalb Europas. Auch für Reifenausstatter Bridgestone ist es ein großer Moment, sie hatte zuvor nur beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka ihre dominierende Stellung in Siege umgemünzt.

Hinter Honda Endurance, die in der Anfangsphase das Steuergerät tauschen mussten und in der letzten Stunde noch von Bremsproblemen geplagt wurde, durfte man sich bei WEPOL Racing by penz13 über den dritten Platz freuen und das, obwohl man während des Rennens nicht von kleineren Problemen verschont blieb. Nach einem Sturz von Michael Laverty brach später als Folgeschaden der linke Lenkerstummel an der BMW.

Mit dem vierten Platz konnte das Bolliger Team Switzerland einmal mehr unter vielen Werksteams behaupten. Während der gesamten Renndistanz von gröberen Problemen verschont, hatten Roman Stamm, Robin Mulhauser und Sébastien Suchet auf das Siegerteam lediglich fünf Runden Rückstand. 2015 verlor die Schweizer Mannschaft als Dritter noch zwölf Runden auf die siegreiche Mannschaft von Suzuki Endurance.

Für den 15-fachen Weltmeister Suzuki Endurance lief es auch nicht nach Wunsch. Zwischenzeitlich sogar in den Top-3 verhinderten anhaltende Bremsprobleme Weltmeisterschaftspunkte. Besser lief es für die deutschsprachigen Teams wie WSB-Endurance, die mit dem 13. Platz ihr bisher bestes Ergebnis erreichten, Gert56 by rs speedbikes (14.) und Motobox Kremer (18.), die phasenweise sogar auf Rang 11 lagen.

In der WM-Zwischenwertung übernahm F.C.C. TSR Honda France mit 95 Zählern die Führung vor GMT94 Yamaha und Honda Endurance, die bei 91 bzw. 82 Punkten halten. Das deutsche Team WEPOL Racing by penz13 hat nach zwei von fünf Rennen 81 Zähler gesammelt und liegt auf dem vierten Rang. NRT48-BMW Motorrad, die dieses Mal leer ausgingen halten die siebente Position. Nach zwei Ausfällen steht YART-Yamaha noch punktelos da.

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