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Philipp Steinmayr: Freude über gelungenes WM-Debüt

Von Helmut Ohner
Für sein Debüt in der Endurance-WM suchte sich Philipp Steinmayr ausgerechnet den Klassiker in Le Castellet aus. Der Oberösterreicher bestand die Feuertaufe mit Bravour und durfte sich am Ende über WM-Punkte freuen.

Bei der Anreise zur Internationalen Österreichischen Meisterschaft auf dem Red Bull Ring wusste Philipp Steinmayr noch nicht, dass sich für ihn eine einzigartige Gelegenheit ergeben sollte, am Langstreckenklassiker Bol d’Or teilnehmen zu dürfen. «Pawel Gorka hat mich gefragt, ob ich mir einen Einsatz vorstellen könnte. Natürlich habe ich diese Chance sofort genützt und habe zugesagt», erzählte der 25-jährige Oberösterreicher im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Anstatt seinen Premierensieg in der IOEM Superbike gebührend zu feiern, machte sich Steinmayr auf den Weg Richtung Südfrankreich. «Eigentlich sollte ich nur Ersatzfahrer sein. Nach dem ersten freien Training am Dienstag wurde mir allerdings zu meiner Überraschung vom Teamchef mitgeteilt, dass mir neben Adrian Pasek und Kamil Krzemien die Rolle des dritten Fahrers zugeteilt wurde, weil Artur Wielebski nach einer vierjährigen Pause noch nicht zu seiner alten Form zurückgefunden hatte.»

Steinmayr stellte sich in den beiden Zeittrainings nicht nur als würdiger Ersatz, sondern sogar als schnellster Fahrer des polnischen Yamaha-Teams heraus. Trotz eines Sturzes im ersten Qualifying - «Nach der Mistral-Geraden habe ich in der schnellen Rechtskurve die Curbs nur leicht berührt und schon ist mir das Vorderrad weggerutscht» - erzielte er die beste Zeit und hatte damit wesentlichen Anteil am 31. Startplatz unter 59 Mannschaften.

Durch seine ausgezeichneten Leistungen wurde der Vize-Meister der letztjährigen IOEM Superstock 600 als Startfahrer nominiert. «Es ist schon eine Ehre, frisch zur Mannschaft zu stoßen und dann gleich den Start fahren zu dürfen. Einfach unglaublich, wenn man mit den anderen Fahrern nach dem Fallen der Nationalflagge zum gegenüber aufgestellten Motorrad sprintet und sich dann auf den Weg in ein Rennen macht, das 24 Stunden dauert.»

Gegen Ende hat es so ausgesehen, als ob man den dritten Platz in der Superstock-Wertung erreichen könnte. «Beim Tausch der Bremse ging der Bremsdruck verloren und wir haben sieben Minuten in der Box verbracht. Dadurch sind wir an die fünfte Stelle der Superstock-Klasse zurückgefallen und wir mussten alles geben, um uns wenigstens noch um eine Position zu verbessern. Aber auch mit Rang 4 können wir mehr als zufrieden sein.»

Nach dem Rennen gab es für das Wójcik Racing Team 2 noch eine unliebsame Überraschung. Wegen eines Regelverstoßes wurde man von der 13. auf die 16. Stelle zurückgereiht. «Wir hatten an der Vorderachse ein Sturzpad, das angeblich nicht reglementskonform war. Uns wurde mitgeteilt, dass wir entweder diese Entscheidung akzeptieren oder nachträglich ganz aus der Wertung genommen werden. Wir haben uns für das geringere Übel entschieden»

Trotz der herben Enttäuschung über die verlorenen Plätze überwog am Ende die Freude über Platz 16 und die fünf Weltmeisterschaftspunkte. «Körperlich geht es mir erstaunlicherweise gut. Nach so einem Rennen spürt man natürlich jeden Muskel. Bei der Heimfahrt konnte ich bereits einige Stunden im Wohnmobil schlafen und jetzt werde ich den Rest des verlorenen Schlafes nachholen.»

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