Völpker NRT 48: Schadensbegrenzung beim Heimrennen
Das Team Völpker NRT 48 powered by Schubert Motors wollte den Endurance-WM-Lauf in der Motorsport Arena Oschersleben mit der gleichen erfolgreichen Fahrerzusammenstellung wie zum Saisonauftakt in Magny Cours bestreiten. Somit sollten Hayato Takada (Japan), Pascal Nadalet (Schweiz) und Björn Stuppi (Deutschland) für das Team an den Start gehen.
Die Voraussetzungen waren gut. Das Wetter spielte mit und den drei Fahrern war sowohl die Strecke, als auch das Bike bestens bekannt. Doch dann kam alles anders. Kurz vor Ende des freien Trainings stürzte Nadalet am Mittwoch schwer und musste mit dem Hubschrauber in die Uniklinik Magdeburg gebracht werden. Seine Verletzungen waren so gravierend, dass eine weitere Teilnahme am Rennen nicht möglich war.
Für ihn sprang der Berliner Daniel Bergau ein, der in dieser Saison im Yamaha R6 Dunlop Cup an den Start geht. Bergau gilt als sehr routinierter Pilot, der schon mehrmals für das Team Völpker NRT 48 am Start war. Die beiden Zeittrainings am Donnerstag und Freitag bestritten die Jungs mit gemischten Gefühlen. Das Bike wurde zwar wieder aufgebaut, doch ein fader Beigeschmack blieb.
Pascal ging es inzwischen soweit wieder besser, dass sich das Team entschied, das Rennen zu fahren. Nach dem Qualifying stand für NRT #48 der 25. Startplatz zu Buche. Die Erwartungen fürs Rennen wurden jedoch deutlich nach unten geschraubt. «Wir wollen das Rennen einfach nur sicher nach Hause fahren», meinte Teamchef Ingo Nowaczyk.
Der Start am Samstag um 12 Uhr verlief alles andere als gut. Startfahrer Hayato Takada kam schlecht weg und büßte etliche Plätze ein. Nach einer Stunde hatte sich Takada jedoch bereits wieder bis auf Platz 24 verbessert. In den folgenden vier Stunden kämpfte sich das Trio kontinuierlich bis in die Top-20 nach vorn. Danach setzte der Wettergott einen Schlussstrich unter die Aufholjagd. Es fing langsam an zu regnen.
«Ich blieb so lange es ging draußen auf der Strecke, um zu sehen, ob es richtig anfängt zu regnen», erklärte Bergau. Doch mit leerem Tank musste Bergau die Box ansteuern. Stuppi übernahm das Bike und entschied sich, mit Slicks raus zu fahren, da die Strecke noch nicht vollständig nass war. Das sollte sich eine Runde später als Fehler herausstellen, denn genau jetzt fing es wie aus Eimern an zu schütten.
Deshalb ging es wieder in die Box und Regenreifen wurden aufgezogen. Takata setzte das Rennen im Regen fort. Im Regenchaos gab es etliche Stürze, auch der Japaner wurde davon nicht verschont. Er ging auf einer Ölspur eines Mitbewerbers, der kurz vor ihm stürzte, zu Boden. Zum Glück konnte er das Bike aber zurück in die Box bringen.
Fünfzehn Minuten später ging es mit Bergau zurück auf die Strecke und die Aufholjagd begann erneut. Während die Strecke abtrocknete mussten sich die Piloten aufgrund einer Ölspur 45 Minuten lang hinter dem Safety-Car anstellen. Bergau arbeitete sich von Position 24 auf 22 vor und übergab dann Takata das Bike für den letzten Stint. Die letzte Stunde verlief problemlos bei abtrocknender Strecke. Das Team konnte mit einem guten achten Platz in der Superstock-Wertung und einem 23. Rang im Gesamtklassement das Rennen beenden.
«Wir danken allen Sponsoren für Ihre Unterstützung», sagte Nowaczyk. «Einen besonderen Dank möchten wir an Daniel Bergau richten, der kurzfristig für Pascal Nadalet, den wir auf diesem Weg eine gute Genesung wünschen, eingesprungen ist. Ohne ihn wäre dieses letztendlich doch noch gute Ergebnis nicht möglich gewesen. Schon in drei Wochen geht es zum vierten Lauf nach Le Mans. Wir freuen uns auf das legendäre 24-Stunden-Rennen und hoffen, uns wieder ein Stück nach vorne arbeiten zu können.»