Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Charles Leclerc zu China-Sieg: Pasta statt Champagner

Von Mathias Brunner
​Ferrari-Fahrer Charles Leclerc hat den virtuellen Grossen Preis von China gewonnen. Statt auf einem Podest Champagner zu verspritzen, kochte sich der Monegasse anschliessend eine Portion Pasta.

Nach dem virtuellen Grossen Preis von Bahrain (22. März) und dem Australien-GP auf dem Termin von Vietnam (5. April) fand am 19. April der Grand Prix von China auf dem Shanghai International Circuit. Zur Erinnerung: Renault-Zögling Guanyu Zhou hatte simuliert in Bahrain gewonnen, dann gewann Ferrari-Star Charles Leclerc in Melbourne, nun hat der Monegasse erneut zugeschlagen – zweiter Sieg in Folge, dies nach einem überaus robusten Manöver vorbei an Red Bull Racing-Fahrer Alex Albon.

Das bemerkenswerte dabei: Leclerc ist erst vor kurzem ein Sim-Racer. «Ich hatte mir das Spiel erst acht Tage vor meinem ersten virtuellen Rennen in Australien gekauft, aber seither habe ich jeden Tag mindestens fünf Stunden geübt.»

Auf Twitter verkündete Leclerc nach seinem Sieg: «Das hat riesigen Spass gemacht. Nur die Siegesfeier sieht ein wenig anders aus als sonst. Pastakochen in der eigenen Küche hat weniger Glamour als Champagnerspritzen auf dem Podest.»

Leclerc hatte sich bei der Simulation von Shanghai die Pole-Position geschnappt und führte zu Beginn des 28 Runden langen Rennens, aber in der ersten Boxenstoppwelle fiel er hinter Alex Albon zurück. Der Thai-Brite hatte sich Rang 2 geschnappt, weil Williams-Fahrer George Russell den Start aus Reihe 1 nicht umsetzen konnte – er fiel auf Rang 8 zurück.

Eine Runde früher als Leclerc hereinzukommen, das war ein cleverer Schachzug von Albon. Leclerc musste sich wieder zur Spitze vorarbeiten, dabei am zweiten Red Bull Racing-Fahrer vorbei (Real Madrid-Torhüter Thibaut Courtois), überdies erlebte der Ferrari-Fahrer einen kuriosen Moment, als sich sein Wagen in der Haarnadel mit dem Alfa Romeo von Juan Manuel Correa verhakte.

Leclerc boxte sich dann mit einem Manöver an Albon zur Spitze, das sich in der wirklichen Welt die Rennkommissare gewiss genauer angeschaut hätten, die beiden Gegner liessen die Felgen aneinander schleifen, ein Konter von Albon misslang.

Ab da baute Charles Leclerc seine Führung stetig aus und sicherte sich den zweiten virtuellen GP-Triumph in Folge. «Das war intensiv», schnaufte Leclerc in der Direktübertragung, in welcher er mit Stirnband und Brille zu sehen war.

Albon kam als Zweiter ins Ziel, vor dem Belgier Stoffel Vandoorne. Der Formel-E-Fahrer konnte den Podestplatz allerdings nicht behalten, weil er eine Zeitstrafe aufgebrummt erhielt. Auf diese Weise rutschte Bahrain-Sieger Zhou einen Rang hoch.

Die weiteren Fahrer in den ersten Zehn: George Russell, Vandoorne, Esteban Gutiérrez, Haas-Reservist Louis Delétraz als Siebter, Liam Lawson, Nicholas Latifi und Carlos Sainz.

Bester VIP-Fahrer wurde Torhüter Courtois auf Rang 15, Fussballspieler Ciro Immobile wurde 17., Golfer Ian Poulter 18.

Erneut nicht den Start aufnehmen konnte Lando Norris, der schon in Australien wegen technischer Probleme seiner Sim-Anlage nicht ins Rennen hatte gehen können.

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