Marc Lieb/Romain Dumas nicht mehr im LMP1-Porsche
Da jubelten sie noch: Marc Lieb (vorne rechts) und Romain Dumas (vorne links)
Die Spatzen hatten es im Paddock der FIA WEC schon seit längerem von den (Boxen-)Dächern gepfiffen – nun die endgültige Bestätigung: Marc Lieb und Romain Dumas werden im kommenden Jahr nicht mehr im Porsche 919 Hybrid antreten. «Das LMP1-Programm hat sehr von Marcs und Romains Erfahrung profitiert, das gilt insbesondere für die Aufbauphase und die Le-Mans-Einsätze. Wir haben in den vergangenen Jahren einige Höhen und Tiefen zusammen erlebt. Ich freue mich, dass beide diesen Teil ihrer langen Karriere als Le-Mans-Sieger und Weltmeister abschliessen können. Ich danke Marc und Romain von Herzen für ihre sportliche Leistung, ihren hohen Einsatz und ihre Loyalität», verabschiedet Fritz Enzinger (Leiter LMP1) die beiden in den LMP1-Ruhestand.
Lieb und Dumas waren (wie alle anderen Vollzeit-Porsche-LMP1-Fahrer) seit dem ersten Rennen (Silverstone 2014) mit dabei. Oft standen sie und ihr dritter Wagenpartner Neel Jani jedoch im Schatten des Schwesterwagens rund um Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley. Und dies, obwohl sie einige bemerkenswerte Erfolge erzielen konnten. So geht beispielsweise der erste Sieg (in Sao Paulo 2014) des Projekts auf das Konto von Dumas/Lieb/Jani – genauso wie die prestigeträchtige Pole-Position in Le Mans 2015 und 2016.
Ausserdem haben Marc Lieb/Romain Dumas zusammen mit Jani 2016 sowohl die 24 Stunden von Le Mans als auch dem Fahrer-WM-Titel in der FIA WEC gewonnen.
Insbesondere in Bezug auf den ultimativen Speed im Verlaufe eines Renn-Stints (auch im Hinblick auf Zeitverluste im Überholverkehr) büsste der Wagen um Lieb/Dumas in diesem Jahr im Vergleich zum Schwesterwagen jedoch etwas an Performance ein. Dies war Mitgrund dafür, dass Lieb/Dumas/Jani nach den ersten drei Saisonrennen (Silverstone, Spa-Francorchamps, Le Mans) kein einziges Mal mehr auf dem Podium standen. Dennoch sind sie mehr als würdige Weltmeister. Wie es mit den beiden weitergeht, steht aktuell noch nicht fest – sie sollen jedoch bei Porsche unter Vertrag bleiben.
Nach dem Rücktritt von Mark Webber, sind für die kommende Saison somit drei von sechs Plätze im LMP1-Aufgebot von Porsche neu zu vergeben. Die Werksfahrer Nick Tandy und Earl Bamber, die in einem dritten Porsche 919 Hybrid 2015 die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatten, gelten als die heissesten Anwärter auf eine Beförderung. Für den dritten freien Platz könnte ein Hochkaräter aus dem Audi-Umfeld in Frage kommen.
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