Wie steht es gerade im Fight um den WM-Titel der WEC?
Toyota TS050 Hybrid (li.) und Rebellion R13 (re.) liegen auch in der Gesamtwertung der FIA WEC vorne
Die Sportwagen-WM (FIA WEC) hat mit dem Rennen in Fuji mittlerweile die Saisonhalbzeit passiert. Beim anstehenden 6-Stunden-Rennen in Shanghai (16. bis 18. November) steigt somit bereits der fünfte von acht Läufen der 'Super-Season' 2018/19. Und obwohl Toyota der eindeutige Dominator der Serie ist, spricht das Gesamtklassement eine nicht ganz so deutliche Sprache. Das liegt an der Disqualifikation der beiden TS050 Hybrid beim dritten Saisonlauf im britischen Silverstone. Diese brachte den beiden Werkswagen jeweils null Zähler ein und ließ die private Konkurrenz zusätzlich noch auf die obersten Ränge hochrutschen und somit fette Punkte einfahren.
Als Tabellenführer fährt das Toyota-Gespann Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Fernando Alonso nach Shanghai. Das Trio kommt insgesamt auf 84 WM-Punkte. Während durch die Siege und die jeweilige Pole-Position in Spa-Francorchamps und bei den 24 Stunden von Le Mans (die aufgrund der Rennlänge anderthalbfach gewertet werden) zweimal komplette Punkte abgeräumt wurden, gab es in Fuji für die Leader durch Pole-Position und Rang zwei erstmals in dieser Saison Punkteinbußen auf die teaminterne Konkurrenz zu verzeichnen.
Bei Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López, die den zweiten LMP1-Toyota pilotieren, stellt sich die Ausbeute genau andersherum dar. Zwei zweite Plätze (Spa bzw. Le Mans) und der Sieg in Fuji haben dem Trio insgesamt 71 Zähler eingebracht. Sollte Toyota beide Fahrerpaarungen bei den vier noch ausstehenden Rennen (Shanghai, Sebring und nochmals Spa-Francorchamps bzw. Le Mans) frei fahren lassen, so dürfte es tatsächlich zu einem spannenden Fight um die WM-Krone kommen – zumal in Le Mans 2019 abermals anderthalbfache Punkte ausgeben werden.
Durch die angesprochene Toyota-Disqualifikation von Silverstone ist das Rebellion-Trio Mathias Beche, Gustavo Menezes und Thomas Laurent noch nicht ganz außer Reichweite. 63 Punkte bedeuten derzeit Rang drei in der Gesamtwertung. Hätte der US-Amerikaner Menezes den R13 während einer Neutralisation beim Rennen in Fuji nicht in die Reifenstapel gecrasht (was zu einem Ausfall führte), so lägen die Privatfahrer noch näher an den Toyota-Equipen dran. Aufgrund des Performance-Unterschiedes zwischen dem Rebellion-LMP1 und dem Hybrid-Toyota wird es hier aber dennoch keine wirkliche Chance auf den WM-Titel für Beche/Menezes/Laurent geben. Denn die Toyota sind darüber hinaus auch noch extrem haltbar, was kaum technische Ausfälle erwarten lässt.
Die Rebellion Teamkollegen André Lotterer und Neel Jani befinden sich mit 51 Punkten auf Position vier in der Gesamtwertung (ihr Wagenpartner Bruno Senna musste das Rennen in Silverstone nach einem Crash im freien Training auslassen). Alle anderen LMP1-Fahrer sind noch weiter abgeschlagen und sogar hinter den besten LMP2-Piloten klassifiziert. Das liegt daran, dass in der Gesamtwertung der FIA WEC alle Prototypen (also LMP1 und LMP2) zusammen gewertet werden. Ex-Formel-1-Pilot Jenson Button hat beispielsweise erst zwölf Zähler eingefahren. Hier ist die WM-Tabelle auf den Seiten von SPEEDWEEK.com einsehbar.
Auch in der Hersteller-Wertung liegen Toyota und Rebellion noch einigermaßen dicht beieinander. Hier sammelt das im Rennen jeweils bestplatzierte Auto einer jeden Marke die Punkte. Toyota kommt durch die Siege und Pole-Positions in Spa-Francorchamps, Le Mans und Fuji (sowie Startplatz eins in Silverstone) auf insgesamt 92 Zähler. Rebellion hat bislang 78 Punkte eingefahren. SMP Racing ist mit 37 Zählern schon abgeschlagen – genauso wie das ByKolles Racing Team (22), CEFC TRSM Racing (1) und DragonSpeed (0,5).