Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Harte Bandagen in der GT-Klasse

Von Oliver Runschke
Übeltäter in der Nacht: Gianmaria Bruni

Übeltäter in der Nacht: Gianmaria Bruni

Die letzte Runde in der GT-Klasse bei den 12h von Sebring sorgte nach dem Rennen für reichlich Gesprächsstoff.

Der Kampf um den Klassensieg in der GT-Klasse in Sebring gehörte zu den Highlights des Rennens. Vier Runden vor dem Rennende gab es alleine in einer Runde vier Führungswechsel zwischen Olivier Beretta (AF Corse-Ferrari 458 Italia) und Joey Hand (RLL-BMW M3 GT). Das Duell schien entschieden, als sich Beretta verbremste und Hand zwei Runden später fünf Sekunden vor dem Ferrari lag.

In der letzten Runde überschlugen sich dann die Ergebnisse. Hand wurde von einem Ferrari in die Wiese gedrückt, berappelte sich aber wieder, zog an einem zerfledderten Ferrari auf der Ulmann Straight wieder vorbei und siegte.

Für fragende Gesichter sorgten die Statements der beiden Hauptdarsteller nach dem Rennen.

Hand: «Bei Beretta wusste ich gleich, dass ist so ein Kollege, der dich auch schon mal von der Piste rempelt. Er hat mich in die Wiese geschickt, aber ich habe gesehen, dass er einen Reifenschaden hatte, und ich bin vor Turn 17 wieder vorbei.»

Beretta: «Ich hatte mit dem Ausrutscher vom Hand nichts zu tun. Er war auf der schmutzigen Linie, ist rausgerutscht. Das ist halt Racing, wir fahren hier nicht auf der Playstation. Ich habe ihn nicht berührt und hatte auch keinen Reifenschaden. Am Ende der letzten Runde bin ich dann selber etwas von der Rennlinie abgekommen und habe noch einen Platz an eine Corvette verloren.»

Beleuchtet man den Kugelhagel der letzten Rennrunde, wird klar: Keiner der beiden wollte uns einen Bären aufbinden. Den «blinder Passagier» im Schutze der Dunkelheit beim Kampf um den GT-Klassensieg war Gianmaria Bruni im zweiten AF Corse-Ferrari.

Der Italiener lag nach Elektronik-Gremlins in der ersten Rennstunde fern ab jeder Wertung im Keller des Klassements 92 Runden zurück. Das hinderte Bruni aber nicht daran, sich aktiv in die Rennentscheidung einzumischen. Bruni war es, und nicht Beretta, der Hand von der Piste schob. Das sah auch die Rennleitung nach dem Rennen so. Bruni ist nun um einige Tausend Dollar ärmer.

Und das war offenbar nicht alles. Sowohl Karun Chandhok im JRM-HPD ARX-03a wie auch Thomas Holzer im Lola-Judd klagten nach dem Rennende über einen Treffer von einem GT-Auto in der letzten Runde. Nicht bewiesen, aber offensichtlich, ist das es sich bei dem Übeltäter um Bruni handelte und Hand nicht das einzige Opfer des Ferrari-Piloten war. Denn es war dessen zerfledderter 458, den Hand zwei Kurven vor der Zielflagge überholte, und nicht der am Ende neun Sekunden zurückliegende Beretta.

Der Zieleinlauf in der GT-Klasse war also etwas weniger dramatisch als angenommen – aber dennoch einmal wieder ein Klassiker.

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