6h Spa: Audi feiert Dreifachsieg
Audi gewinnt auch zweiten Lauf der Sportwagen-WM
Audi hat bei den 6h von Spa-Francorchamps angeführt von André Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Tréluyer einen Dreifachsieg eingefahren. Toyota zeigte sich im Rennen wesentlich konkurrenzfähiger als im Training, der schnellere der beiden TS030 schied allerdings nach einem Schaden am Hybridsystem aus. Allan McNish/Tom Kristensen/Loic Duval fuhren im R18 e-tron quattro auf Rang zwei vor Oliver Jarvis/Marc Gené und Lucas di Grassi.
Toyota zeigte sich im Rennen wie verwandelt: Hinkte der neue TS030 von Wurz/Lapierre/Nakajima im Training noch hinterher, präsentierten sich die Japaner im Rennen wie ausgewechselt. In der Startphase konnte Toyota-Pilot Lapierre den Anschluss an die führenden Audi halten und nach 90 Minuten sogar die Führung übernehmen. Zwar lag Toyota im Rennen immer noch nicht ganz auf Augenhöhe mit den Audi, konnte aber wenigstens mithalten. «Audi hat für das Rennen die Leistung etwas zurückgedreht», frotzelte Toyota-Pilot Anthony Davidson.
Lapierre lag über einen kompletten an der Spitze und hielt Landsmann Duval im Audi hinter sich, nach dem Fahrerwechsel auf Kazuki Nakajima zogen die Audi aber wieder vorbei. «Duval war klar schneller als ich, ich konnte mich nur aufgrund unseres extrem starken Hybridsystem so lange vor ihm halten», erklärte Lapierre.
Offener Kampf um den Sieg zwischen den drei Audi
Nach etwas mehr als drei Stunden war das Duell Toyota gegen Audi aber dann keines mehr: Nach 100 Runden musste Nakajima den Toyota nach einem Defekt am Hybridsystem, der eine Überhitzung der hinteren Bremse verursachte, in der Box abstellen. Der zweite Toyota von Anthony Davidson/Stephane Sarrazin und Sébastien Buemi, ein Vorjahresauto, fuhr ein eher unauffälliges Rennen, konnte den Audi nie gefährlich werden und landete auf Rang vier.
Offen war die Frage nach dem Sieger, in der ersten Rennhälfte war unter den drei Audi R18 e-tron quattro kein Favorit auszumachen. Je nach Boxenstopprhythmus wechselte die Führung zwischen allen drei R18. Ein extrem starker Stint von André Lotterer brachte dann die Vorentscheidung und sorgte für den nötigen Vorsprung der Startnummer #1. Am Ende siegten die amtierende Weltmeister Lotterer/Fässler/Treluyer mit 65 Sekunden Vorsprung vor McNish/Kristensen/Duval.
«Ich hatte keinen guten Start und dann auch noch einen Reifenschaden im zweiten Stint», so Lotterer nach dem Rennen. «Zu dem Zeitpunkt sah es nicht gut für uns aus. Aber unser Auto lag gut, wir konnten angreifen und ich denke, wir drei haben heute zusammen eines unser bisher besten Rennen gefahren.»
Fässler: «Es war in der ersten Rennhälfte recht schwer einzuschätzen wo wir lagen. Nach dem Reifenschaden haben wir hart gekämpft und einfach alles gegeben.»
Neel Jani, Nick Heidfeld und Nico Prost landeten nach einem unauffälligen Rennen im Rebellion-Lola-Toyota auf Rang fünf
Kaffer jubelt über LMP2-Sieg
Ein fast perfektes Rennen erlebte Pierre Kaffer im Pecom-Oreca-Nissan zusammen mit Nic Minassian und Luis Perez-Companc. Ab der zweiten Rennstunde lag der Oreca fast permanent in Führung in der kleinen Prototypenklasse. Nur zum Rennende wurde es nochmals eng, als Kaffer sich einen Reifenschaden nach einen Kontakt mit dem verbliebenen #8 Toyota einfing. Den Klassensieg konnte das dennoch nicht gefährden. Kaffer/Minassian/Perez-Companc siegten vor dem OAK-Morgan-Nissan von Pla/Heinemeier Hansson/Brundle und dem Jota-Zytek-Nissan mit Turvey/Dolan/Luhr.
Ferrari dominiert in der GT-Klasse
Spannend bis zur letzten Runde war in Spa das Rennen in der GT-Klasse, auch wenn darauf zu Rennbeginn nach einer Dominanz der beiden AF Corse-Ferrari 458 Italia von Bruni/Fisichella und Vilander/Kobayashi wenig hindeutete. Die Konkurrenz von Aston Martin drehte erst ab der zweiten Rennhälfte richtig auf.
In der letzten Rennstunde bekamen aber sowohl Makowiecki/Senna/Bell wie auch Mücke/Turner/Dumbreck eine Stop-and-go-Strafe nach einem Boxenstoppvergehen in der einzigen Safety-Car-Phase des Rennens aufgebrummt. Damit war der Weg zum Ferrari-Sieg durch Bruni/Fisichella frei, obwohl Makowiecki in der Schlussphase noch stark aufholte und mit neun Sekunden Rückstand auf Platz zwei fuhr. Keine Rolle im Kampf um den GT-Klassensieg spielte Porsche. Die 911 RSR waren schlicht zu langsam. Lieb/Lietz/Dumas landeten auf Platz fünf ohne im Rennen eine Rolle gespielt zu haben, Bergmeister/Pilet/Bernhard schieden aus.
Der Sieg in der GTE-Am-Klasse ging an den 8Star-Ferari 458 Italia von Potolicchio/Malucelli/Aguas, der vom Start bis zum Ende führte. Rang zwei ging an Nygaard/Poulsen/Simonsen im Aston Martin Vantage (Aston Martin Racing). Der Proton-Porsche 911 GT3 RSR von Christian Ried, Paolo Ruberti und Gianluca Roda landete auf Rang fünf.