MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Austin: Audi siegt nach heissem Duell mit Toyota

Von Oliver Runschke
Im bisher spannendsten Lauf der Sportwagen-WM in dieser Saison siegt Audi mit McNish/Kristensen/Duval vor dem Toyota von Davidson/Buemi/Sarrazin. Aston Martin dominiert weiter die GTE-Klasse.

So spannend wie in Austin war es in einem Sechs-Stunden-Rennen der Sportwagen-WM FIA WEC in diesem Jahr noch nie. Bei der Premiere in Austin auf dem «Circuit of the Americas» lieferten sich Audi und Toyota ein spannendes Duell um den Sieg. Am Ende hatte Audi die Nase vorn, im R18 e-tron quattro siegten die Tabellenführer Allan McNish, Tom Kristensen und Loic Duval vor dem Toyota TS030 von Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Stéphane Sarrazin. Mit dem dritten Saisonsieg machen die diesjährigen Le Mans-Sieger einen grossen Schritt Richtung Titel, denn André Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Tréluyer erlebten im zweiten R18 ein Seuchen-Rennen und wurden Dritte. 

Das spannende Rennen in Austin hatte Michelin zu verantworten. Denn während Toyota keine Probleme hatte Doppelstints mit einem Reifensatz zu fahren, waren die Reifen auf den R18 bei 30 Grad Aussentemperatur in Texas jeweils fertig, nachdem eine Tankfüllung Diesel verfeuert war. Bei jedem zweiten Boxenstopp holte Toyota so immer wieder massiv auf. Im absoluten Speed waren die Audi R18 e-tron quattro weiterhin schneller als Toyota, allerdings brillierte insbesondere Sébastien Buemi mit seiner bisher stärksten Leistung, seitdem der Schweizer Sportwagenrennen fährt und kämpfte in der Startphase munter mit Audi um die Führung.

Audi verliert in der Box 90 Sekunden auf Toyota

Durch den Zeitgewinn von Toyota beim Boxenstopp und einen anderen Boxenstopp Rhythmus wechselte die Führung während der sechs Stunden 14 Mal zwischen Audi und Toyota. Toyota konnte über die insgesamt sieben Boxenstopps im Rennen insgesamt 90 Sekunden auf Audi gutmachen, doch der bessere Speed der R18 gab letztendlich den Ausschlag zum Sieg. McNish fuhr 23,6 Sekunden vor Sarrazin über die Ziellinie. «Wir haben bei jedem Stopp 25 Sekunden verloren, denn wir mussten immer die Reifen wechseln», so McNish. «Erst ganz zu Schluss konnten wir einen Doppelstint fahren. Das Team hat unser Auto gut abgestimmt, aber letztendlich fehlte uns nach dem verregneten Freitag einfach Trainingszeit im Trockenen.»

Pech für die Weltmeister

Ein Rennen zum Vergessen erlebten Lotterer/Fässler/Treluyer. Fässler lieferte eine Flugeinlage ab, nachdem der Schweizer beim Überrunden der beiden Werks-Porsche in der Startphase über einen Kerb geriet und die Luft katapultiert wurde. Im Zweikampf mit Buemi verlor der Fässler dann ein Teil der Heckverkleidung und musste an die Box. Nach dem Fahrerwechsel auf Lotterer blieb das Getriebe des R18 im fünften Gang stecken, eine Sicherung hatte sich bei der Flugshow zuvor gelöst. Anschliessend folgte noch eine Durchfahrtsstrafe nach einem Tempoverstoss in der Boxengasse. So stand am Ende nur Rang drei vor dem Rebellion-Lola von Nick Heidfeld/Mathias Beche/Andreas Belicchi.

Podium für Kaffer, Kraihamer, Holzer

Die LMP2-Klasse wurde wie zuletzt in Brasilien zur sicheren Beute von John Martin, Mike Conway und Roman Rusinov, die im Oreca-Nissan von G-Drive zum zweiten Saisonsieg in Folge fuhren. Pierre Kaffer landete im Pecom-Oreca-Nissan mit Nic Minassian und Luis Perez-Companc als Zweiter auf dem Podium. Den bisher grössten Erfolg konnte die Lotus-Mannschaft um Colin Kolles in Austin einfahren. Dominik Kraihamer, Thomas Holzer und Jan Charouz fuhren ein starkes Rennen und sorgten als Dritte für die erste Podestplatzierung des Lotus T128.

Aston Martin dominiert, Porsche chancenlos

Bruno Senna und Frederic Makowiecki dominierten im Werks-Aston Martin nach beblieben die GTE-Pro-Klasse. Nur ein delaminierter Vorderreifen sorgte kurz für erhöhten Blutdruck bei Senna, ansonsten fuhren die beiden Aston Martin-Werksfahrer souverän zu einem makellosen ersten gemeinsamen Klassensieg in der Sportwagen-WM. Gianmaria Bruni/Giancarlo Fisichella wurde im AF Corse-Ferrari 458 Italia zweite vor ihren Teamkollegen Kamui Kobayashi/Toni Vilander.

Für das Porsche Werksteam Manthey war Texas keine Reise Wert. Im Gegensatz zur Konkurrenz konnten die 911 RSR keine Doppelstints auf einem Reifensatz fahren und waren somit chancenlos. Marc Lieb/Richard Lietz landeten auf Rang vier, Jörg Bergmeister/Patrick Pilet verloren schon zu Rennbeginn nach einem kleinen Brand beim Boxenstopp viel Zeit und wurden Fünfte. Einen Rückschlag mussten die bisherigen WM-Leader Stefan Mücke und Darren Turner (Aston Martin) hinnehmen, die in Austin von Oliver Gavin unterstützt wurden. Nach einem Fahrfehler ruinierte sich Turner an einem Randstein die vordere rechte Radaufhängung des Aston Martin. Aston Martin Racing reparierte zwar noch, doch die technischen Kommissare untersagten die Fortsetzung des Rennens.

Stuart Hall und Jamie Campbell-Walter komplettierten den GTE-Erfolg von Aston Martin und siegten in der GTE-Am-Klasse. Campbell-Walter übernahm zwölf Minuten vor Rennende die Spitze von Teamkollege Kristian Poulsen und stellte den zweiten Klassensieg in Folge sicher. Christian Ried, Paolo Ruberti und Gianluca Roda landeten im Proton-Porsche 911 GT3 RSR auf Rang fünf.

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