Sarrazin (Toyota): «Le Mans war ein Weckruf»
Sarrazin hofft auf die zweite Saisonhälfte der WEC nach Le Mans
Welch ein Unterschied zwölf Monate machen können: 2014 war Toyota haushoher Favorit bei den 24h von Le Mans, dominierte Qualifying und Rennen, verlor aber durch mangelnde Zuverlässigkeit. Ein Jahr später fahren die Japaner hinterher. Nicht weil in Köln bei TMG über den Winter nicht hart genug gearbeitet wurde, sondern weil Porsche und Audi Toyota mit einem unfaßbaren Entwicklungstempo links und rechts überholt haben. In Le Mans kam der schnellste TS040 von Wurz/Sarrazin/Conway mit acht Runden Rückstand auf Rang sechs ins Ziel. Toyota setzt im Rennen auf Konstanz, wollte über Reifenstrategie, Boxenstopps und Zuverlässigkeit den Anschluss zu Spitze wahren, doch der Plan scheiterte. Das selbst gesteckte Ziel nur zwei Sekunden in jeder Runde auf Audi zu verlieren, ging nicht auf – seit 25 Jahren fuhr Toyota in Le Mans nicht so hinterher wie anno 2015.
Stéphane Sarrazin gibt die Saison aber noch nicht vollständig verloren. «Natürlich hatten wir einen Rückstand, doch wir hätten nicht erwartet, dass unsere Konkurrenz im Rennen so zuverlässig sein würde. Porsche und Audi auf so einem Level mit einer so hohen Zuverlässigkeit zu sehen, hat uns mehr als überrascht.»
«Für uns war Le Mans wie ein Weckruf, ich denke es wird gerade intern Fortschritte bringen. Im vergangenen Jahren waren wir die Schnellsten und führten 17 Stunden, bis ein überhitztes Kabel ein Feuer verursachte. In diesem Jahr hatten wir die Zuverlässigkeit, aber nicht die Performance.»
«Über den Winter haben wir einen Sprung von drei Sekunden gemacht. Das ist enorm und wir waren recht zufrieden. Die Konkurrenz hat allerdings fünf Sekunden gefunden! Wir werden hart arbeiten und reagieren. Schreibt uns noch nicht ab.»