6 Stunden Austin: Porsche in ersten Trainings vorn
Schnellster Wagen am ersten Trainingstag in Austin: Der Porsche 919 Hybrid von Romain Dumas
In der Nacht zum Freitag fanden bereits die ersten beiden freien Trainingssitzungen zum Lauf der FIA WEC in Austin statt. Und so, wie es zuletzt am Nürburgring aufgehört hatte, ging es im US-Bundesstaat Texas auch weiter. Denn kombiniert man die Zeiten aus beiden Sessions, lagen wieder beide Porsche 919 Hybrid vorne. Die schnellste Zeit von 1.47,231 min ging an den Wagen um Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb, wobei es der Franzose Dumas war, der die Bestzeit fuhr. Damit lag man schon knapp 1,8 Sekunden unter der besten Runde aus der Qualifikation 2014. «Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zum Vorjahr. Mit dem neuen Aerodynamik-Paket für hohen Abtrieb lassen sich die schnellen Kurven super fahren. Die Sache hier ist richtig schnell und richtig heiss», erklärte Dumas nach getaner Arbeit.
Mit 1:47,442 min lag der Schwesterwagen von Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley knapp dahinter. Der Porsche des Trios musste die erste Sitzung vorzeitig mit Problemen an der Vorderachse beenden. «Es ist beeindruckend, welchen Schritt wir mit unserem Auto im Vergleich zu 2014 gemacht haben. Ich war heute morgen auf Anhieb schnell. Schon nach wenigen Runden konnte ich die Poleposition-Zeit des Vorjahres unterbieten. Der 919 macht hier unheimlich viel Spass, vor allem in den schnellen Kurven des ersten Abschnitts», freute sich Pilot Brendon Hartley.
Die beiden Audi R18 e-tron quattro belegten die Plätze drei und vier. Und das nicht wirklich weit von den Porsche entfernt. Lucas di Grassis schnellste Runde von 1:47,684 min. aus Training 2 ist im Bereich der Konzernrivalen aus Weissach. Das lässt einen spannenden Kampf für das Rennen in der Nacht von Samstag auf Sonntag erwarten.
Wieder mit Respektabstand auf den Plätzen fünf und sechs: Die Toyota TS040 Hybrid. Die beste Runde der japanischen Werkswagen lag bei 1.50,132 min. Die Toyota gingen jedoch nicht wirklich auf Zeitenjagd, sondern nutzen die Sitzungen zum Herausfahren einer guten Grundabstimmung für das Rennen und dem Aussortieren der Reifenmischungen. Für Pilot Kazuki Nakajima ist es der erste Auftritt in Austin überhaupt: «Ich habe meine Hausaufgaben gemacht und mir vorab viele Runden an Aufzeichnungen aus der Onboard-Kamera angeschaut. Zudem gaben Anthony und Sébastien mir gute Tipps, also war ich gut vorbereitet. Es ist eine schöne Strecke, vor allem der erste Sektor ist recht spannend. Ich fand einen ganz guten Rhythmus und ein Gefühl für den Streckenverlauf, dazu hatte das Auto eine recht brauchbare Balance. Wir müssen noch ein wenig an der Abstimmung arbeiten und das Auto verbessern, doch wir hatte schon einmal einen guten Start.»
Insgesamt war der erste Trainingstag geprägt von sehr heissen Temperaturen: Am Nachmittag hatte der Asphalt deutlich über 40 Grad und die Luft ca. 35 Grad. Und auch später im zweiten freien Training, das nach Sonnenuntergang begann, standen noch 31 Grad auf dem Thermometer. Dort mussten alle Piloten Pflichtrunden bei Dunkelheit absolvieren. Denn auch ein Teil des Rennens wird bei Finsternis ausgetragen. «Der Verkehr mit 31 Autos aus verschiedenen Klassen ist hier eine Herausforderung. Das haben wir im Langstreckensport zwar immer, aber diese Strecke betont das vor allem bei Nacht nochmals. Da muss man den Verkehr schon wirklich gut lesen», so Porsche-Pilot Timo Bernhard.
In der GTE-Pro-Klasse ging die beste Zeit an den Porsche 911 RSR von Patrick Pilet und Frédéric Makowiecki. Die 2:06,041 min von Pilet war nur 0,113 schneller als die Runde des zweitplatzierten Ferrari F458 Italia von Davide Rigon James und Calado. Danach folgte der zweite Werks-Porsche von Richard Lietz Michael und Christensen.
Das dritte freie Training startet heute um 17:30 Uhr unserer Zeit. Die Qualifikation beginnt am heute Nacht um 0:45 Uhr.