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6h Austin: Porsche siegt zum dritten Mal in Folge

Von Oliver Müller
Stahlende Sieger in Austin: In der Mitte die Porsche-Fahrer Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber (v.li.)

Stahlende Sieger in Austin: In der Mitte die Porsche-Fahrer Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber (v.li.)

Nächster Triumph für den Porsche 919 Hybrid. Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley gewinnen den fünften Lauf der FIA WEC in Austin vor zwei Audi. Porsche siegt auch in der GTE-Klasse.

Le-Mans-Flair in Texas. Das 6-Stunden-Rennen auf dem Circuit of the Americas nahe Austin wurde zu gut zwei Dritteln unter Dunkelheit ausgefahren. Und erinnerte somit an den grossen Langstrecken-Klassiker der Sportwagen-Szene, die 24 Stunden von Le Mans. Genau wie bei dem Rennen zweimal rund um die Uhr in Frankreich und auch beim darauffolgenden Lauf zur Sportwagen-WM (FIA WEC) auf dem Nürburgring ging der Gesamtsieg an Porsche. Der Wagen mit Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley war das schnellste Auto im Feld und gewann somit auch verdient das Rennen. Zunächst hatten die drei Piloten jedoch einen Rückschlag zu verkraften. Durch ein Vergehen beim Boxenstopp wurde gegen den Porsche eine einminütige Stop-&-Go-Strafe verhängt.
So war es der Schwesterwagen von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb, der die Spitze übernahm und weite Teile des 6-Stunden-Rennens in Austin anführte. Doch gut 30 Minuten vor Schluss dann der Schock im Porsche-Lager. Der Porsche des Trios musste mit einem Problem bei der Stromversorgung in der Box abgestellt werden. Zwar wurde das Auto für die letzte Runde noch einmal kurz flott gemacht, doch dies war nur, um noch im Endklassement auf Position sechs in der Klasse platziert zu werden.

So gingen die beiden anderen Plätze auf dem Podium an Audi, deren beide R18 e-tron quattro technisch einwandfrei liefen. Der Wagen von Marcel Fässler, André Lotterer und Benoit Tréluyer belegte Rang zwei vor dem Auto von Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis. Dabei profitierten die Zweitplatzierten von einer Strafe gegen dem eigentlich schneller fahrenden Wagen von di Grassi/Duval/Jarvis. Weil einem Mechaniker beim Boxenstopp ein Rad auf den Boden gefallen war, musste man eine Minute in der Box parken. «Unsere beiden Fahrermannschaften haben fehlerfreie Leistungen gezeigt», sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. «Auch wenn sie mehr als eineinhalb Stunden am Stück im Cockpit sassen, ist jeder Fahrer konstant stark gefahren, bevor er sein Auto einem Teamkollegen überliess. Wir waren in Austin der einzige Hersteller, der beide Autos ohne technische Probleme über die Runden brachte, mussten uns am Ende aber Porsche im Kampf um den Sieg geschlagen geben.»

Toyota erreichte mit dem TS040 Hybrid von Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima den vierten Platz in der Endabrechnung. Und damit das beste Ergebnis seit dem Saisonbeginn in Silverstone. Der zweite Wagen um Alexander, Wurz Stéphane Sarrazin und Mike Conway musste das Rennen vorzeitig beenden. Gegen Rennmitte hatte Conway beim Überrunden eines Aston Martin kurz die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und schlug dabei in die Reifenstapel ein.

In der privaten LMP1-Klasse ging der Sieg, wie schon am Nürburgring, an CLM P1/01 von Simon Trummer und Pierre Kaffer (Team Bykolles). Eigentlich war der Rebellion R-One von Nicolas Prost, Mathias Beche und Nick Heidfeld in Texas schneller unterwegs, doch technische Probleme und ein Kontakt mit einem anderen Fahrzeug warfen den Wagen zurück.

Souveräner Doppelsieg für Porsche in der GTE-Pro-Klasse. Richard Lietz und Michael Christensen gewannen in ihrem 911 RSR, wie zuletzt schon am Nürburgring. Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet machten hinter ihren Teamkollegen das Traumergebnis für die GTE-Abteilung des Zuffenhausener Herstellers perfekt. Beide Porsche waren über die sechs Stunden die schnellsten Wagen in der Klasse. Lediglich der Ferrari F458 Italia von Gianmaria Bruni und Toni Vilander konnte einigermassen Schritt halten. Doch eine defekte Beleuchtung der Startnummer zwang den italienischen Renner zu einer reglementsbedingten Reparatur in die Box und warf das Auto aus der dem Kampf um das Podium. «Unser 911 RSR war schon am Anfang bei den hohen Temperaturen konstant schnell. Wir konnten die Vorteile, die wir uns im Training und Qualifying erarbeitet hatten, gut ausspielen und uns von unseren Konkurrenten absetzen. Insgesamt war das heute eine starke Teamleistung», freute sich Porsche Werksfahrer Richard Lietz über den Klassensieg.

Der nächste Lauf zur FIA WEC steht am 11. Oktober im japanischen Fuji an.

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