6h Austin: Porsche holt sich den fünften Saisonsieg
Sieger auf dem COTA: Brendon Hartley, Timo Bernhard und Mark Webber (v. li.)
Das 6-Stunden-Rennen auf dem ‚Circuit of the Americas‘ bei Austin/Texas ging mit einem Sieg des Weltmeister-Porsche von Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley zu Ende. Das Trio hatte nach 186 Runden auf dem 5,513 Kilometer langen Kurs einen Vorsprung von 23,641 Sekunden auf den Audi von Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis. Weitere gut zwei Sekunden später überquerte der Toyota TS050 Hybrid von Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi die Ziellinie. Damit standen (wie schon beim vergangenen Rennen in Mexiko) erneut alles drei LMP1-Hersteller auf dem Podium. «Audi hatte heute das schnellere Auto. Doch als es drauf ankam, waren wir da», jubelte Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard über seinen dritten Sieg in Folge in der FIA WEC.
Eigentlich sah zunächst jedoch alles nach einem lockeren Sieg für Audi aus: Bis zur Hälfte des 6-Stunden-Rennens hatten die beiden R18 souverän die Führung inne. Doch dann begannen erneut die Dramen für die Ingolstädter. Zunächst musste Loïc Duval in Führung liegend seinen Wagen am Streckenrand parken, um wegen Problemen an der Elektrik ein komplettes Reset durchzuführen – knapp 50 Sekunden gingen dabei flöten.
Doch damit nicht genug: Gerade als die beiden Audi etwas später im Rennen ihre Boxenstopps absolviert hatten, wurde eine ‚Full-Course-Yellow‘ ausgerufen. Somit konnten die Konkurrenten ihren Service durchführen lassen, als die R18 mit gebremster Geschwindigkeit um die Strecke fahren mussten. Als Folge übernahm der am Ende siegreiche Porsche von Bernhard/Webber/Hartley die Spitze. Als dann der Wagen, des von der Pole-Position gestarteten Trios Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer auch noch mit dem Ford GT von Olivier Pla/Stefan Mücke kollidierte, war das Audi-Pech perfekt.
Die dreimaligen Le-Mans-Sieger kamen nach längerer Reparatur in der Box final mit sechs Runden Rückstand auf Platz sechs. Die Teamkollegen, die für das Rennen die Favoritenrolle inne hatten, schafften noch Platz zwei – und dies, obwohl sie im weiteren Rennverlauf erneut unplanmässig die Box aufsuchen mussten, um eine Tür schliessen zu lassen. «Es ist kaum zu glauben, wie viel im Lauf von sechs Rennstunden schiefgehen kann», war Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich über den Ausgang enttäuscht.
Es wäre jedoch falsch, den Porsche-Sieg nur durch die Audi-Probleme zu erklären. Neben starken Leistungen im Cockpit, der Box und auf dem Kommandostand hatte Porsche gegen Rennende auch die Reifenperformance gut im Griff. Als die Aussentemperaturen mit Einbruch der Dunkelheit geringer wurden (und somit weichere Pneus auf die Wagen geschnallt werden konnten) waren die Weissacher 919 Hybrid absolut auf Pace und fuhren am Ende auch einen verdienten Triumph ein – den fünften im sechste Saisonlauf. Der zweite Porsche von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb verlor aufgrund eines schleichenden Plattfusses etwas Zeit und wurde vierter.
Die beiden Toyota kamen auf den Plätzen drei (Stéphane Sarrazin/Mike Conway/Kamui Kobayashi) und fünf (Anthony Davidson/Sébastien Buemi/Kazuki Nakajima) ins Ziel. Im Renn-Trimm konnten die TS050 Hybrid einigermassen den Speed von Audi und Porsche mitgehen – mehr war für die Japaner mit Teamsitz bei Köln jedoch nicht drin gewesen.
In der GTE Pro hatte Aston Martin erneut die Nase vorn: Nicki Thiim/Marco Sørensen im Wagen von Young Driver AMR liessen während der sechs Stunden keinen Zweifel an ihrem Sieg und hatten final 11,486 Sekunden Vorsprung auf den Ferrari 488 GTE von Gianmaria Bruni/James Calado. Platz drei ging an deren AF-Corse-Teamkollegen Davide Rigon/Sam Bird.
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