6h Austin: Weitere Stimmen zum Rennen der FIA WEC
Siegerwagen in Austin: Der Porsche 919 Hybrid von Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley
Beim 6-Stunden-Rennen im texanischen Austin konnten die amtierenden Weltmeister Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley zum dritten Mal in Folge triumphieren. Doch nach dem Pech bei den ersten drei Saisonläufen (Silverstone, Spa-Francorchamps und Le Mans) wird es für das Trio dennoch in diesem Jahr wohl nichts werden mit der Titelverteidigung.
Pech hatte auch das Audi-Team. Denn wie schon in Mexiko und (in Teilen) am Nürburgring war der R18 das schnellste Auto im Feld. Doch der Sieg konnte erneut nicht eingefahren werden. Somit bleibt der Ingolstädter Hersteller in dieser Saison weiterhin bei einem Triumph - jenem aus Spa-Francorchamps. Das sind weitere Stimmen aus Austin:
Mark Webber – Sieger auf Porsche: «Es war ein hartes Rennen mit fairen Kämpfen. Brendon und Timo fuhren grandios. Nach dem Start haben wir unseren Rhythmus gefunden, zur Rennmitte schienen die Positionen bezogen. Audi war anfangs extrem schnell, aber das hat uns nicht überrascht. Wir wussten, dass wir ein ganz sauberes Rennen abliefern müssen. Wäre Audi in dem Tempo weitergefahren, dann hätten wir halt bis ins Ziel auf unsere Chance gelauert. Aber dann bekamen sie ein Problem und wir hatten Glück, weil uns der Zeitpunkt einer Gelbphase in die Hände spielte. Die Jungs in der Garage haben trotz der Hitze wieder super Boxenstopps hingelegt.»
Lucas di Grassi – Zweiter auf Audi: «Als Fahrer haben wir nur einen bestimmten Anteil am Rennergebnis. Es kommen immer auch Faktoren wie Boxenstopps oder Rennglück hinzu. Im Gegensatz zu uns gelang Porsche ein perfektes Rennen. Zum Schluss habe ich mich gegen einen Toyota gewehrt, der angegriffen hat, und wollte zugleich nach vorn zu Porsche aufschliessen. Das hat Spass gemacht, war bei der Hitze aber auch ganz schön anstrengend.»
Mike Conway – Dritter auf Toyota: «Ich freue mich sehr erneut auf dem Podium zu stehen, zum vierten Mal in dieser Saison. Unser Auto wurde nach der ersten Rennhälfte so richtig lebendig, da waren wir dann richtig schnell. Dieses Renntempo aus dem Auto holen zu können, das war ein schönes Erlebnis. Stéphane und Kamui leisteten grossartige Arbeit und die Mechaniker waren trotz der Hitze heute richtig gut unter diesen erschwerten Bedingungen.»
Fritz Enzinger – Leiter LMP1 bei Porsche: «Wir haben das ganze Wochenende gesehen, dass es bei diesen hohen Temperaturen für uns schwierig ist. Wenn es uns trotzdem gelingt, auch solche Rennen zu gewinnen, dann macht uns das Mut für die letzten drei Saisonläufe und die Verteidigung beider WM-Titel. Jetzt geht es nach Japan, dort erwarten wir deutlich kühleres Wetter – das sollte uns bessere Möglichkeiten bieten. Ich kann nur sagen: Danke an das Einsatzteam hier vor Ort und die Kollegen in Weissach. Auf dem Weg zur Titelverteidigung sind wir wieder einen Schritt weiter gekommen. Darüber freuen wir uns jetzt und bereiten uns akribisch auf Fuji vor.»
Ralf Jüttner – Teamchef beim Audi Sport Team Joest: «Die Enttäuschung ist riesig. Wir hatten am ganzen Wochenende das schnellste Auto, zudem liefen beide R18 zuverlässig. Es war nicht einfach, dieses Rennen nach der Doppelführung zu verlieren, aber das haben wir geschafft. Die ersten Boxenstopps waren nicht gut, wir hatten wieder Pech in Gelbphasen, es gab den Stromausfall bei Nummer 8 und den unverschuldeten Unfall von Nummer 7.»
Toshio Sato Team Präsident bei Toyota: «Ich bin mit unserer Leistung hier in Austin zufrieden. Wir haben uns im Vorfeld auf unser angestrebtes Renntempo konzentriert und das zahlte sich heute aus, denn wir konnten eine starke Leistung zeigen. Das war gegen Ende ein grossartiger Kampf mit Porsche und Audi in einem insgesamt spannenden Rennen. Ich bin besonders stolz auf die Leistung des Teams insgesamt, bedenkt man vor allem wie schwierig der Arbeit bei dieser Hitze war. Unsere schnellen Boxenstopps und effizienten Strategien halfen uns ein starkes Ergebnis zu erzielen. Das war ein guter Fortschritt im Vorfeld unseres Heimrennens auf dem Fuji Speedway, wo wir unseren japanischen Fans und den Kollegen Grund zum feiern geben wollen.»
Romain Dumas – WM-Führender auf Porsche: «Ich bin den Start gefahren, in der Nachmittagshitze fühlte sich das Auto an wie mit Slicks im Regen. Im zweiten Stint hatte ich etwas Pech mit dem Überrundungsverkehr. Insgesamt zwei schleichende Plattfüsse plus der Wechsel der Frontabdeckung haben uns viel Zeit gekostet. Das Ergebnis ist gut für die WM und gut für Porsche, aber für uns war es nicht schön. In Le Mans haben wir so glücklich gewonnen, vielleicht müssen wir deshalb jetzt zurückzahlen. Aber so langsam ist es auch gut damit.»
Nicki Thiim – Sieger in der GTE Pro: «Es war an der Zeit das wir gewinnen und es ist eine ganze Weile her, dass ich auf dem Podest ganz oben stand. Das Team hat perfekt gearbeitet. Nachdem ich mir in Mexiko zuletzt einen Schnitzer erlaubt habe, war es mir wichtig, hier eine Top-Leistung abzuliefern. Unsere Fortschritte in dieser Saison waren grossartig und ich hoffe, das setzt sich bis zum Saisonende fort.»