Daniil Kvyat: «Singapur war meine einzige Chance»

Die Saison 2016 wird Daniil Kvyat sicher nie vergessen. Schliesslich erlebte der Russe, der das Jahr als Red Bull Racing-Pilot begonnen hatte und als Toro Rosso-Fahrer beenden wird, ein Wechselbad der Gefühle. In China durfte er sich noch als Dritter über seinen zweiten GP-Podestplatz freuen, dennoch wurde er nach nur einem weiteren Rennen – seinem Heimspiel in Sotschi – in die Nachwuchsschmiede Toro Rosso versetzt, um Platz für Ausnahmekönner Max Verstappen zu schaffen.

Kvyat fuhr nach seiner Rückkehr zu Toro Rosso eine Weile unter Form, hat sich nun aber gefangen. Im Fahrerlager von Austin bestätigte der Rennstall aus Faenza schliesslich die Weiterverpflichtung des 22-Jährigen. Er gesteht freimütig: «Zur Jahresmitte brachen meine Leistungen etwas ein, das hatte verschiedene Gründe. Zu diesem Zeitpunkt sah es noch nicht so aus, als würde ich bleiben können. Ich wusste, ich durfte nicht so weitermachen, und schaffte es, nach der Sommerpause alles hinzubekommen. Das waren einige sehr wichtige Rennen für mich.»

Der 53-fache GP-Pilot weiss, dass sein Auftritt in Singapur ein wichtiges Argument für seine Weiterverpflichtung lieferte: «Die einzige echte Chance, mein Können zu zeigen, bot sich in Singapur. Und ehrlich gesagt lastete extrem viel Druck auf meinen Schultern, denn ich wusste, das ist die einzige Strecke, auf der ein gutes Resultat möglich ist.» Er hielt diesem stand und holte sich auf dem Strassenkurs den siebten Startplatz und beendete den Flutlicht-GP auf dem neunten Rang.

«In vielen anderen Teams spielen die unterschiedlichsten Faktoren eine Rolle, wenn es um den Verbleib eines Fahrers geht», erzählt Kvyat. «Aber bei Toro Rosso wusste ich, dass sie mich behalten werden, wenn ich einen guten Job mache und gute Ergebnisse einfahre. Und genau das habe ich nach der Sommerpause gemacht, auch wenn da wegen der technischen Probleme mit dem Motor und anderem nicht einfach war.»

«Nach dem Rennen in Singapur erlebte ich einige gute Qualifyings, in denen ich wieder zu meiner alten Form gefunden habe. Es reichte, um die Bestätigung für 2017 zu bekommen, deshalb bin ich natürlich happy. Und ich freue mich schon auf die weitere Zusammenarbeit. Es fühlt sich schon an, wie eine zweite Chance, denn dieses Jahr war unglaublich lang und steinig. Es ist gut, nun zur Ruhe zu kommen und einen zweiten Anlauf nehmen zu können, denn im nächsten Jahr beginnt alles wieder bei Null. Es ist ein neues Auto, eine neue Gelegenheit und eine neue Saison. Natürlich werde ich mein Bestes geben, um diese Chance zu nutzen. Derzeit läuft es auf jeden Fall wieder sehr viel besser.»