Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Toto Wolff zur Affäre Verstappen: «Lasst sie fahren!»

Von Mathias Brunner
Mercedes-Teamchef Toto Wolff

Mercedes-Teamchef Toto Wolff

​Der Aufreger vor dem Abschlusstraining zum USA-GP in Austin: Die verschärfte Regel, was beim Verteidigen erlaubt ist – wegen Max Verstappen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Lasst sie doch fahren!»

Es ist das grosse Thema vom Samstag gewesen, und im Grossen Preis der USA könnte es ebenfalls ein Aufreger werden: Die neue Direktive der FIA, was das Verhalten beim Verteidigen in der Bremszone angeht. Zur Erinnerung: Das Herumgezacke von Max Verstappen – wohlgemerkt von den Rennkommissaren nie geahndet – hat bei den anderen Piloten so viel Unmut erzeugt, dass Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting reagiert hat. Es gilt nun: Muss der Hintermann aufgrund einer Aktion des Angegriffenen ein Ausweichmanöver einleiten, so wird das als gefährliches Fahren des Vordermanns eingestuft und geahndet.

Was sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff? «Das stört mich schon der Begriff "ausweichen". Wir werden vielleicht massenhaft Fahrer erleben, die nun einfach in den Notausgang ausweichen und dann lamentieren, sie hätten keine andere Wahl gehabt. Das wird 200 weitere Reglementseiten erzeugen!»

«Wir brauchen entweder eine Regel, die kristallklar ist. Oder dann vergesst das alles, lasst sie frei fahren, sollen die das doch auf der Rennstrecke ausfechten. Wenn sich die Fahrer beklagen, dass sich Max Verstappen ein wenig zu robust verteidigt, dann sollen die das in der Fahrerbesprechung aufs Tapet bringen. Sie sollen eine Lösung finden. Vielleicht kracht es auch, und dann hört das von selber auf. Und wenn sie keine Lösung finden, dann müssen wir eine Regel haben. Diese Regel aber muss schwarz und weiss sein. Wir brauchen Klarheit, die sehe ich nicht, also werden wir wieder endlos diskutieren. Wieso müssen wir alles und alle bevormunden? Ich genoss diese Duelle auf der Bahn!»

Sorgen um den Wagen von Lewis Hamilton

Mercedes musste in der Nacht auf Samstag die befohlene Nachtruhe der FIA brechen und am Wagen von Lewis Hamilton das Kraftstoffsystem auswechseln. Was war passiert? Toto Wolff: «Wir sahen einfach anhand der Daten, dass etwas nicht stimmte. Eines unserer Ziele besteht darin, dass beide Autos ein standfestes Auto haben und den Kampf um den Titel auf der Bahn mit gleichen Mitteln ausfechten können. Daher haben wir das System ausgebaut. Vielleicht sind wir da derzeit ein wenig übervorsichtig. Was genau passiert ist, möchte ich lieber nicht sagen, da würden wir der Konkurrenz etwas preisgeben. Aber wir haben in dieser Situation zu viele Probleme mit der Standfestigkeit gehabt, wir versuchen noch immer, das in den Griff zu bekommen.»

Der exakte Grund für den Motorschaden von Lewis Hamilton in Malaysia ist übrigens nicht gefunden. Toto Wolff: «Diese Untersuchung hält an.»

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