Surer: «Ferrari vermiest Vettel und Räkkönen Chancen»
Sebastian Vettel vor Kimi Räikkönen
Am Ferrari von Kimi Räikkönen war in Texas das rechte Hinterrad nicht richtig festgemacht. Der Finne erhielt vom Kommandostand die Anweisung, seinen Dienstwagen zur Seite zu stellen. Die Italiener erhielten von den FIA-Rennkommissaren nur einen Klaps auf die Hand – 5000 Euro Geldstrafe. Marc Surer, der Schweizer Formel-1-Experte der deutschen Sky, erklärt das so: «Normalerweise muss ein Rad gesichert sein. Ein Auto darf nicht losfahren, wenn nicht alle vier Räder hundertprozentig festgezogen sind. Jeder der vier verwendeten Schlagschrauber sendet elektronische Signale und zeigt automatisch an, ob ein Rad fest genug sitzt. Erst dann darf die Ampel vor dem Piloten auf Grün springen. Aber irgend etwas hat nicht funktioniert, und das ist dann ein Sicherheitsrisiko. Vor drei Jahren wurde ein Kameramann am Nürburgring von einem losgelösten Reifen niedergestreckt. Deswegen hat man diese Strafen eingeführt.»
«Über die Höhe der Strafen kann auch ich mich manchmal nur wundern. Es galten hier wohl mildernde Umstände, weil Ferrari sofort reagiert und Räikkönen über Funk zum Anhalten aufgefordert hat. Er ist also nicht mit dem lockeren Reifen auf die Strecke hinausgefahren. Die Strafe von 5000 Euro war dann eher Formsache.»
Einige Fans haben sich gefragt: Ist es nicht verboten, mit dem Formel-1-Renner rückwärts in der Boxengasse zu fahren? Marc Surer weiter: «Das stimmt, ein Pilot darf eigentlich nicht rückwärts fahren. Das Zurückrollen ist deswegen grenzwertig. Kimi hat lange gezögert und dann wahrscheinlich das Okay vom Team bekommen. Ferrari hat sich dazu vermutlich bei Rennleiter Charlie Whiting die Erlaubnis eingeholt.»
«Ferrari hat eine grosse Begabung, den Fahrern Chancen zu vermiesen, wenn diese gut im Rennen liegen. Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass sie schlechte Entscheidungen treffen oder die falschen Reifen montieren. Auch Vettel hat es schon getroffen. Bei der Strategie ist Ferrari nicht top.»
Apropos top – zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton geht es um den WM-Titel. Hamilton muss gewinnen, Rosberg nicht. Fährt da bei Lewis die Angst mit? Marc Surer meint: «Bestimmt. So wie er vom Unglück verfolgt wurde in diesem Jahr, wird er sehr sensibel auf jedes Geräusch an seinem Auto horchen. Auf der anderen Seite: Er ist schon so oft ausgefallen in diesem Jahr. Es ist schwer vorstellbar, dass noch mehr Pech hinzukommen kann.»
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