Max Verstappen mit Maulkorb: «Ich klinge arrogant»
Max Verstappen in Mexiko
Wie Daniel Ricciardo ist auch Max Verstappen mit einer Totenmaske geschminkt zur mexikanischen Rennstrecke gekommen. Und das ist nicht das Einzige, was sich der Niederländer verpassen will – er spricht davon, sich selber einen Maulkorb anzulegen.
Grund dafür ist sein Funkspruch ans Team im Austin-GP: «Ich bin nicht hier, um Vierter zu werden.» Dies als Antwort auf die Ermahung seines Renningenieurs, es mit den Reifen sachte angehen zu lassen.
Max sagt: «Für viele zuhause klingt das arrogant. Aber das Team weiss ganz genau, wie ich es meine. Ich denke ernsthaft darüber nach, eine Weile lang nur noch ja oder nein am Funk zu sagen, denn ich habe den Eindruck – so bald ich den Funkknopf drücke, gehe ich im Fernsehen auf Sendung. Und ich sage nun mal spontan Dinge, ich kann mich nicht verstellen. Einige Fans mögen das, andere finden das nicht so gut. Ich werde mich wohl etwas zurücknehmen.»
Das wäre sehr bedauerlich, denn der 19jährige Verstappen erzeugt exakt, was die Fans im Rennsport spüren möchten: Emotionen.
Der Austin-GP ging tüchtig in die Hose, nicht wegen des Funkspruchs. Max kam aus freien Stücken an die Box, davon war seine Mannschaft überrascht, danach ging das Getriebe kaputt.
Verstappen zu seinem Boxenstoppfehler: «Während eines Grand Prix geht immer eine Menge kodierter Nachrichten hin und her, das sind Nachrichten, aus welchen die Gegner keine Schlüsse ziehen sollten. Wir sprachen also über einige Dinge, und vielleicht fuhr ich ein wenig unter Autopilot, vielleicht war alles zu komfortabel. Als Daniel dann in der Runde vorher zum Reifenwechsel abbog, da dachte ich, dass nun ich an der Reihe sein würde. Ich dachte falsch. So etwas sollte nicht passieren, so etwas wird mir nicht mehr passieren.»
Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko sparte nach dem Austin-GP nicht mit Kritik, und der Grazer meinte auch, Max müsse mehr über den Umgang mit den Reifen lernen. Für Max ist das kein Problem: «Grundsätzlich unterhalten wir uns nach jedem Rennen über das Geschehene. Klar war er nicht zufrieden, aber das kenne ich auch von früher, von meinem Vater. Ich bin noch immer am Lernen, aber generell finde ich, ich bin in den meisten Rennen sehr konstant unterwegs gewesen.»
«Hier in Mexiko sollten wir konkurrenzfähig sein, selbst wenn die lange Gerade für uns nicht so gut ist. Zum Glück haben wir auch enge Passagen. Alle müssen zudem auf die Bremsen aufpassen, generell sind alle Temperaturen des Fahrzeugs hier am Limit.»
Das kaputte Getriebe war am Ende der geplanten Laufzeit angekommen, der Einbau eines neuen Getriebes für Mexiko zieht also keine Strafversetzung nach sich. Max über den Schaden: «Es gab keine Vorwarnung. Wir sind noch immer am Analysieren, was genau schief gelaufen ist.»
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