Daniel Ricciardo: Fan von Bernie Ecclestones Idee
Daniel Ricciardo: «Es ist immer noch so, dass ein Fahrer an vielen Stellen die Piste verlassen kann, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen»
Formel-1-WM-Leader Nico Rosberg hat eine klare Meinung zum neuesten Vorschlag von Bernie Ecclestone, 40 cm hohe Mauern am Streckenrand aufzuziehen, um die Piloten zu zwingen, auf der Piste zu bleiben: «Mir fallen sofort zehn Bereiche ein, in welchen wir unseren Sport verbessern könnten, und alle wären gewiss gescheiter als die Sicherheit zu kompromittieren», erklärte der Mercedes-Star, als er darauf angesprochen wurde.
Auch Formel-1-Rookie Jolyon Palmer erklärte: «Ich denke, das wäre ein bisschen verrückt, oder? Vielleicht sollten wir dann nur Strassenrennen bestreiten, wenn es so laufen soll. Das würde für viel Schrott sorgen. Ich glaube nicht, dass wir so weit gehen müssen, aber ich bin dafür, dass man wieder vermehrt Kiesbetten einsetzt oder zumindest darauf achtet, dass die Streckenbegrenzung berücksichtigt wird. Ich glaube nicht, dass es gut für den Sport ist, wenn man kleine Mauern aufzieht, auch wenn ich dafür bin, dass Ausritte auf die eine oder andere Art bestraft werden müssen.»
Auch sein Renault-Teamkollege Kevin Magnussen findet: «Das geht dann wohl einen Schritt zu weit. Soweit es mich angeht, würde ich Kiesbetten bevorzugen – wie die meisten anderen Fahrer auch. Da werden Fehler konsequent bestraft und man kann nicht einfach die Strecke verlassen, um zu überholen, weil das auf dem Kies einfach nicht geht. Das wäre auf jeden Fall besser. Auf den heutigen Auslaufzonen muss man nicht mal bremsen, so viel Platz ist da vorhanden.»
Doch nicht alle kritisieren den meist als Hirngespinst bezeichneten Vorschlag von Ecclestone. Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo erklärte etwa, dass er die Idee befürwortet: «Es ist hart, denn wir reden die ganze Zeit über die Sicherheit, tatsächlich finde ich Mauern aber ziemlich gut. Ich mag die Idee, dass Wände dazugehören solle.»
Der 27-jährige Australier verweist auf den diesjährigen Monaco-GP, den Mercedes-Konkurrent Lewis Hamilton gewann, nachdem Ricciardo einem Boxenstopp-Fehler seines Teams zum Opfer fiel. «Als sich Lewis in Monaco gegen mich verteidigte und in der Schikane abkürzte – wäre da eine Wand gewesen, hätte ich das Rennen gewonnen. Ich bin kein Freund grosser Auslaufzonen und Ausweichmöglichkeiten, deshalb finde ich, dass man mindestens ein Element haben sollte, das abschreckt. Sonst ist es einfach nicht so spannend. Ich bin ja auch ein grosser Fan von Strassenkursen.»
Und Ricciardo verrät: «Das ist auch ein Dauerthema in den Fahrerbesprechungen – ob es nun darum geht, Kiesbetten oder etwas Anderes wieder vermehrt einzusetzen. Die hohen Randsteine haben sich in einigen Bereichen bewährt. Aber es ist immer noch so, dass ein Fahrer an vielen Stellen die Piste verlassen kann, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Aber für einen solchen Fehler müsste man bestraft werden. Das frustriert mich, denn es erlaubt uns, etwas weniger perfekt zu Werke zu gehen.»