Haas in Mexiko mit neuem Formel-1-Bremsmaterial
Günther Steiner: «Ich denke, wir werden mit der neuen Spezifikation ausrücken, den sie scheint die Probleme von Austin zu vermeiden und das ist unser grösstes Anliegen»
Es war schon eine herbe Enttäuschung, die Esteban Gutiérrez im 18. WM-Lauf in Austin hatte einstecken müssen. Der Haas-Pilot musste das Rennen aufgeben, weil seine Bremsen versagten. Der Ärger darüber war gross, denn ausgerechnet beim Heimrennen seines Brötchengebers musste der unter Druck geratene Mexikaner, der bisher noch keine WM-Punkte einfahren konnte, einen weiteren Nuller einstecken.
Das Team von Gene Haas reagierte sofort, denn die Bremsen machen Gutiérrez und seinem Teamkollegen Romain Grosjean schon seit geraumer Zeit zu schaffen (wenn auch nicht immer aus den gleichen technischen Gründen). Teamchef Günther Steiner schloss einen Wechsel des Lieferanten nicht aus, während die Brembo-Ingenieure die Untersuchung des jüngsten Ausfalls in Angriff nahmen.
Die Ursachenforschung ist noch nicht abgeschlossen, aber offenbar konnten schon einige Erkenntnisse gewonnen werden, denn Haas wird in Mexiko ein alternatives Bremsmaterial ausprobieren und mit einer modifizieren Karbonscheibe und verbesserten Bremsen ausrücken, wie Teamchef Günther Steiner im Fahrerlager von Mexiko-Stadt bestätigte: «Wir werden verschiedene Teile ausprobieren, aber wir müssen erst schauen, ob das was bringt.»
Der Südtiroler beteuerte auch: «Wir haben unser Möglichstes getan, um eine Wiederholung dieses Ausfalls zu vermeiden, und wir hoffen, dass alles wie erwartet funktionieren wird. Wir werden hier auch ein neues Material von Brembo ausprobieren und schauen, ob die Fahrer zufrieden sind damit.»
Und Steiner fügte an: «Ich denke, wir werden mit der neuen Spezifikation ausrücken, den sie scheint die Probleme von Austin zu vermeiden und das ist unser grösstes Anliegen. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit Brembo eine Lösung finden werden, um dieses Problem in diesem Jahr nicht mehr zu haben. Wir haben Brembo auch unsere ganzen Arbeitsprozesse dargelegt, um zu schauen, ob der Hund etwa da begraben liegt.»
Er weiss: Sollte die neueste Lösung nicht wie gewünscht funktionieren, wird es für seine beiden Schützlinge in den letzten drei Grands Prix des Jahres sehr schwierig. Steiner erklärt: «Es ist ein sehr komplexes Feld, und alles Andere als einfach, denn wenn du das Bremsmaterial wechselst, dann brauchst du viel Vorlaufzeit. Und im nächsten Jahr werden die Bremsen sowieso ganz anders sein als heute, weil dann die breiteren Reifen zum Einsatz kommen. Es wird also schwierig, eine weitere Lösung für dieses Jahr zu finden.»