Christian Horner: «Man kann auch überregulieren»
Christian Horner: «Ich finde es falsch, dass wir dieses Kapitel nun nicht einfach abschliessen»
Natürlich ist Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner kein Fan der jüngsten Ferrari-Aktion zur Mexiko-Strafe von Sebastian Vettel. Denn die Scuderia wandte sich am Mittwoch vor dem Rennwochenende in Brasilien mit einem Brief an den Automobilweltverband FIA, in dem das Team um eine Neueinschätzung des Urteils gegen den vierfachen Champion bittet.
Dies, weil der älteste Rennstall der Welt neue Beweise vorlegen kann, die Ferrari allerdings nicht näher benennen will. «Die Sache liegt nun bei der FIA, es wäre unangemessen, jetzt darüber zu sprechen», erklärte ein Sprecher des Teams aus Maranello. Und er betonte: «Es ist im Interesse aller Beteiligten, diese Sache zu klären, denn es handelt sich hier um einen Präzedenzfall.»
Das sieht Horner nicht ein: «Ich habe absolut keine Ahnung, was diese neuen Beweise sind. Aber offensichtlich glaubt Ferrari, dass diese entscheidend sind. Ich war aber überrascht davon zu hören. Und ich finde es falsch, dass wir dieses Kapitel nun nicht einfach abschliessen und nach vorne schauen.»
Der Brite erklärt mit sarkastischem Unterton: «Vielleicht haben wir ja auch neue Beweise zur Strafe, die Max Verstappen kassiert hat. Vielleicht sollte man auch das Rennen in Monaco wieder neu aufrollen», und beeilte sich anzufügen: «Ich finde, wir sollten das nicht machen, sondern das Ganze hinter uns lassen.»
Und Horner betont: «Natürlich gibt es Regeln, damit es nicht zu gefährlich wird auf der Piste. Aber wir haben so viele Regeln, und wegen Max Verstappens Fahrweise haben wir die entsprechenden Vorgaben noch einmal präzisiert und diese neue Regelauslegung kam nun bei Vettel zum Zug. Er hat sich dafür eingesetzt und nun muss er das halt hinnehmen.»
Ganz generell findet der 42-Jährige: «Man kann etwas auch überregulieren! Ich finde, die Jungs sollten die Duelle auf der Strecke klären, und in 90 Prozent der Fälle passiert das auch. Wir brauchen einheitliche Entscheidungen, das ist es, was wir wollen. Und es ist wichtig, dass alle wissen, was erlaubt ist.»