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McLaren: Was hinter dem Sommerflirt mit Apple steckte

Von Mathias Brunner
​Der US-Konzern Apple solle Appetit auf McLaren haben – als Abkürzung, um in den Automarkt einzusteigen. Das behauptete im September die Financial Times. Nun kommt heraus, was wirklich passiert ist.

Der kalifornische Apple-Konzern gehört mit Computern, Smartphones und Unterhaltungselektronik zu den grössten und bekanntesten Firmen der Welt – mehr als 110.000 Mitarbeiter, 2015 233,7 Milliarden Dollar Umsatz. Die Marke mit dem Logo des angebissenen Apfels ist Kult.

Seit Jahren ist davon die Rede, dass im Apple-Konzern über einen Einstieg in die Autobranche nachgedacht wird. Zunächst war von einem Elektro-Kleinwagen die Rede, an dem seit 2014 angeblich entwickelt worden ist, Mitte September berichtete die «New York Times» dann, Apple teste auf abgeschirmten Strecken selbstfahrende Autos.

Im September wollte die «Financial Times» herausgefunden haben: Apple strebe nach einer Abkürzung, um sich Know-how im Autobau einzuverleiben. Und dieses Wissen habe die McLaren-Gruppe.

Die Firmengruppe um Chef Ron Dennis besteht aus McLaren Automotive (Bau von Supersportwagen), McLaren Formula 1 (dem Rennstall) und McLaren Applied Technology (einem High-Tech-Zweig, der sich um zahlreiche Technikanwendungen in allen Lebensbereichen kümmert). Apple reize an McLaren vor allem die Erfahrung mit Verbundstoffen und Automobil-Elektronik, war in dem Artikel zu lesen.

Gemäss der Financial Times sei eine strategische Beteiligung von Apple ebenso denkbar wie die komplette Übernahme. Der Wert der McLaren-Gruppe wird auf 1,7 Milliarden Euro geschätzt.

Dann wurde es still um das angeblich kommende Milliarden-Abkommen. Bis McLaren in den vergangenen Wochen erneut Schlagzeilen machte, dieses Mal durch den internen Konflikt zwischen den Teilhabern der Gruppe.

Mumtalakat (im Grunde die Königsfamilie von Bahrain) und TAG-Chef Mansour Ojjeh suchen einen CEO, welcher McLaren mit frischer Dynamik in die Zukunft führt. Der Führungsstil von Ron Dennis ist so in die Jahre gekommen wie der Erfolgsmanager selber. Er wurde als CEO abgesetzt. Unter anderem auch deshalb, weil er geplant haben soll, McLaren mit Hilfe chinesischer Investoren zu übernehmen.

Der Engländer Mike Flewitt, CEO der Sportwagenfirma McLaren Automotive, beteuert nun gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass es zwar Interesse verschiedener Seiten gegeben habe, dass jedoch die Teilhaber keine Verkaufsabsichten hegten. «Es gibt keine Bestrebungen der Teilhaber, Teile der Firma oder die ganze Gruppe zu veräussern. Sie wollen vielmehr die Firmen weiterentwickeln.»

Und was war nun mit dem Sommerflirt mit Apple? Flewitt sagt: «Es gab kein Angebot von Apple. Sie kamen auf Besuch. Wir haben uns unterhalten. Sie erzählten, was sie alles machen. Wir erzählten, was wir alles machen. Sie haben das Werk besichtigt. Aber das alles ist nie zu einem definitiven Angebot gereift.»

Mike Flewitt sagt auch, die Beziehung zwischen Ron Dennis und den anderen Teilhabern und sein Einfluss bei der weiteren Entwicklung der Marke müssten geklärt werden.

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