Bernie Ecclestone: Wenig Hoffnung für Deutschland-GP
Bernie Ecclestone: «Die Deutschen haben doch schon alles, was man sich wünschen kann»
Dass die Formel 1 im nächsten Jahr nicht in Deutschland zu Besuch sein wird, sorgt im Fahrerlager von Abu Dhabi für viel Aufregung. Schliesslich könnte diesen Sonntag mit WM-Leader Nico Rosberg ein Fahrer aus Deutschland die Titel-Krone erobern. Doch Hockenheim-Geschäftsführer Georg Seiler erteilte der Königsklasse des GP-Sports eine Absage.
«Wir haben zur Kenntnis genommen, dass eine Formel 1-Veranstaltung in 2017 für Deutschland nicht mehr im Kalender steht. Dies ist zwar bedauerlich, aber nicht überraschend, zumal ein Termin nur unter Vorbehalt genannt wurde und kein Formel 1-Vertragsverhältnis für den Hockenheimring bestand. Auch gab es kein Angebot, in welchem sämtliche wirtschaftlichen Risiken ausgeschlossen gewesen wären, was stets unsere Bedingung als möglicher Austragungsort war», lautet die Reaktion des Hockenheim-Verantwortlichen.
Auch Formel-1-Chefpromoter Bernie Ecclestone wurde in Abu Dhabi darauf angesprochen, dass der Deutschland-GP im jüngsten WM-Kalenderentwurf, der am 30. November dem FIA-Weltrat vorgelegt wird, nicht mehr enthalten ist. Der Brite fragte im Interview mit Sky Sports F1 frech: «Und ist das eine schlechte Nachricht? Es geht ums Finanzielle. Wenn du also Geld hast, dann rate ich dir, dich mit den Organisatoren von Deutschland zusammenzusetzen.»
Etwas ernster fügte der 86-Jährige an: «Sie haben dort die letzten Jahre die ganze Zeit gelitten und Neuerungen im Steuersystem lässt die Veranstalter zusätzlich leiden. Wir verstehen nicht, was mit Deutschland nicht stimmt. Denn sie haben schon alles, was man sich wünschen kann: Sie haben sich mit Mercedes in der Konstrukteurswertung durchgesetzt und was auch immer am Sonntag passieren wird, der Weltmeister wird einer der beiden Mercedes-Piloten sein.»
Mehr Hoffnung hat Ecclestone bei der Zukunft des Malaysia-GP, der gemäss Veranstalter nur noch für das nächste Jahr gesichert ist: «Ich hoffe nicht, dass Malaysia nach 2017 nicht mehr im WM-Kalender sein wird.» Auf die Frage, ob er zum GP-Erhalt den Malaysia-nahen GP von Singapur opfern würde, winkt er ab: «Was wir brauchen, ist mehr Konkurrenz in der Formel 1, sodass nicht mehr nur ein Team um die WM kämpft. Wir müssen schauen, dass Ferrari wieder in die Gänge kommt.»