Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

FP1 Abu Dhabi: Lewis Hamilton mit erster Bestzeit

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton drehte im ersten freien Training zum Abu-Dhabi-GP die schnellste Runde

Lewis Hamilton drehte im ersten freien Training zum Abu-Dhabi-GP die schnellste Runde

Das erste freie Training zum Titel-Showdown der Mercedes-Stars Nico Rosberg und Lewis Hamilton schloss der aktuelle Weltmeister als Schnellster ab. WM-Leader Rosberg musste sich mit dem zweiten Platz begnügen.

Die Formel-1-Stars durften in Abu Dhabi das letzte Rennwochenende wie erwartet unter strahlendem Sonnenschein in Angriff nehmen. Die Zuschauer am Yas Marina Circuit mussten nicht lange warten, denn schon in den ersten drei Minuten hatten die meisten GP-Stars schon ihre Installationsrunden gedreht. Nur das Mercedes-Duo, das an diesem Wochenende den WM-Titelkampf unter sich ausmacht, liess sich auch nach sechs Minuten noch nicht blicken – genau wie Max Verstappen, der allerdings kurz darauf ausrückte.

Rosberg drehte seine erste Runde erst nach zehn Minuten – und das Warten hatte sich gelohnt: Der Deutsche hatte den Wüstenkurs für sich. Trotz seines späten Starts war der WM-Leader der erste, der sich eine Rundenzeit notieren liess. Der Silberpfeil-Star umrundete die Strecke auf frischen ultraweichen Reifen in 1:43,873 min.

Sein Teamkollege Lewis Hamilton, der mittlerweile auch ausgerückt war, musste sich mit 1:44,133 min und der zweiten Position auf dem Zeitenmonitor begnügen. Sehr viel langsamer war Alfonso Celis im Auto von Nico Hülkenberg unterwegs. Der Force India-Entwicklungsfahrer brauchte auf seiner ersten gezeiteten Runde knapp zwei Minuten, bis er die Start-Ziel-Linie wieder kreuzte. Der Mexikaner legte jedoch gleich mit 1:47,678 min nach. Die Lücke zum Mercedes-Duo betrug aber immer noch 3,8 sec.

Sehr viel näher rückte Sebastian Vettel den Spitzenreitern. Der Ferrari-Star reihte sich mit 1:45,411 min hinter Hamilton auf Position 3 ein. Sein Teamkollege Kimi Räikkönen war mit 1:46,037 min deutlich langsamer unterwegs, belegte aber dennoch die vierte Position vor Romain Grosjean (1:46,226 min), Valtteri Bottas (1:46,359 min), Celis und Esteban Gutiérrez (1:47,802 min) ein. Schnell war auch Pascal Wehrlein unterwegs, der mit 1:48,599 min die bis dato neuntschnellste Runde drehte.

Toro Rosso-Pilot Daniil Kvyat im Pech

Lange durfte sich das Manor-Talent allerdings nicht darüber freuen, den nun gaben auch Massa und Carlos Sainz Gas und verdrängten den Deutschen im unterlegenen Renner aus Grossbritannien aus den Top-10-Positionen. Ärgern durfte sich auch Toro Rosso-Rückkehrer Daniil Kvyat, denn er wollte wegen eines beschädigten linken Hinterreifens an die Box zurückschleichen. Der Russe schaffte es aber nicht bis zur Boxengasse und stellte seinen Renner aus Faenza in der achten Kurve in der Auslaufzone ab.

Hamilton nutzte die freie Fahrt nach der kurzen Gelbphase, um sich mit 1:43,051 min an die Spitze, während Jordan King im zweiten Manor mit einem Dreher für Unterhaltung sorgte. Der Brite durfte im Auto von Ocon auf die Piste. Williams-Abschiedskandidat Massa tat es ihm gleich und drehte sich auch in der fünften Kurve – genauso wie kurz darauf Hamilton.

Danach wurde es für einige Minuten ruhig an der Strecke. Zur Halbzeit führte Hamilton vor Rosberg, Verstappen, Daniel Ricciardo, Räikkönen, Sergio Pérez, Vettel, Grosjean, Bottas und Massa an. Gutiérrez, Sainz, Fernando Alonso, Celis, Marcus Ericsson, Felipe Nasr, Jenson Button, Kevin Magnussen, Jolyon Palmer, Wehrlein, King und Kvyat komplettierten die Zeitenliste.

Romain Grosjean und Jenson Button mit Problemen

Kaum rückten die ersten Piloten wieder aus, bekundete Grosjean Probleme. Der Genfer hatte sichtlich Mühe, seinen Renner auf der Piste zu halten und beschwerte sich über Funk darüber. «Ich weiss nicht, warum ich das Auto auf der linken Seite plötzlich verloren habe», klagte er. Kurz darauf lieferte Grosjean auch auf der Strecke den Beweis und legte in der ersten Kurve einen Dreher hin.

«Das ist wie eine Handbremse, vorne scheinen die Bremsen überhaupt nicht zu greifen», analysierte der ehemalige GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Anthony Davidson angesichts der TV-Wiederholungen. «Das ist ganz klar ein Bremsproblem, das war kein Fahrfehler. Und die Haas-Leute sind nicht die Einzigen, die Probleme mit diesem Bremslieferanten haben.» Für Grosjean war das Training mit diesem Ausritt gelaufen, wie das Haas-Team kurz darauf bestätigte.

Kein Glück hatte auch McLaren-Honda-Star Button, der seinen Renner knapp eine halbe Stunde vor dem Ende des ersten Trainings wegen eines Problems mit dem Energierückgewinnungssystem in der Box abstellen musste. Die Aufmerksamkeit zogen aber die beiden Mercedes-Titelkandidaten auf sich, die auf den weichen Reifen wieder ausgerückt waren und sich weiter verbesserten.

Hamilton setzte mit 1:42,869 min eine neue Bestmarke, an die Rosberg wegen eines Fehlers in der letzten Kurve nicht herankam. Der Deutsche musste sich mit 1:43,243 min begnügen und blieb damit 0,374 sec langsamer als sein Hauptkontrahent und Teamkollege.

Letzte Action in den letzten Minuten

Auch in der letzten halben Stunde zeigten sich auf der Strecke nur wenige Renner. 15 Minuten vor dem Ende waren nur Verstappen, Massa, Bottas, Ericsson und Nasr unterwegs. Aus gutem Grund: Die Bedingungen im ersten und im dritten Training unterscheiden sich stark von jenen im Rennen und im Qualifying. Entsprechend wenig lässt sich aus den Daten der ersten Ausfahrten vom Freitag und Samstag für das Rennen erfahren.

Erst in den letzten fünf Minuten waren bis auf Massa, Grosjean, Magnussen, Button und Kvyat alle Fahrer auf der Strecke. An der Reihenfolge änderte sich aber nicht  mehr viel. Am Ende durfte sich Hamilton mit 1:42,869 min über die Bestzeit vor Rosberg, Verstappen, Ricciardo, Vettel, Pérez, Räikkönen, Sainz, Massa und Ericsson freuen.

Hinter den schnellsten Zehn reihten sich Celis, Grosjean, Nasr, Gutiérrez, Bottas, Palmer, Magnussen (der wegen eines Problems mit dem Hybrid-System 20 Minuten in der Box ausharren musste), Alonso, Wehrlein, Button, King und Kvyat ein.

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