Toto Wolff: «Nico Rosberg wird zu wenig gewürdigt!»
Nico Rosberg mit Niki Lauda und Toto Wolff
Fast alle Fragen der englischen Journalisten an Mercedes-Teamchef Toto Wolff drehen sich nur um das eine: die Weigerung von Lewis Hamilton, den Instruktionen seines Renningenieurs Pete Bonnington und von Mercedes-Technikchef Paddy Lowe zu folgen.
Hamilton erhielt mehrfach die Anweisung, Tempo aufzunehmen. Denn zunächst war die Renntaktik von Max Verstappen nicht klar (würde er am Ende durchfahren und sich so einen Stopp sparen?), dann rückte Ferrari-Express Sebastian Vettel bedrohlich auf.
Nur hatte Hamilton Anderes im Sinn: Er fuhr absichtlich langsam, um den ihm folgenden Nico Rosberg in Reichweite der Verfolger von Ferrari und Red Bull Racing zu bringen. Es war die einzige Chance für den Engländer, seinem deutschen Rivalen den Titelgewinn vielleicht zu verderben.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Ich finde es schade, dass wir nun hier so ausgiebig über diesen Fall sprechen. Denn dabei geht unter, dass Nico Rosberg nach einer grandiosen Saison den Weltmeistertitel erobert hat.»
Klar wird Toto Wolff auch nochmals auf die vielen Defekte am Wagen von Lewis Hamilton angesprochen. Der Wiener gibt zur Antwort: «Man muss mit Würde gewinnen und auch verlieren. Ich habe immer betont – wir reden hier von einem mechanischen Sport. Wenn die Piloten ohne ihr Renngerät, dafür mit nacktem Hintern auf dem Asphalt hocken würden, dann kämen sie nicht besonders weit. Wir haben unserern Fahrern in den vergangenen drei Jahren jeweils das beste Auto hingestellt, sie konnten damit Rennen und Titel gewinnen. Ab und an haben wir sie auch im Stich gelassen, wenn die Mechanik versagt hat. Mir mich steht fest – der Motorschaden von Malaysia hat Lewis wohl die erfolgreiche Titelverteidigung gekostet. Auf der anderen Seite: Wenn wir nur über das Verhalten von Lewis reden und über seine Defekte in diesem Jahr, dann würdigen wir die Leistung von Nico nicht richtig.»
«Nico Rosberg fährt gegen den talentiertesten Fahrer, den du als Stallgefährte haben kannst. Den in Atem zu halten und nun 2016 schliesslich sogar im WM-Kampf zu bezwingen, das ist eine ganz fabelhafte Leistung. Nico ist ein verdammt harter Bursche, der einfach nicht locker lässt, der immer danach strebt, sich zu verbessern. Ich entdecke in ihm viele Charakterzüge, die ihn nicht nur zu einem tollen Menschen machen, sondern auch zu einem würdigen Weltmeister.»
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