Formel 1 will nach Las Vegas, Formel E ist schon da
Die Formel E tritt in Las Vegas auf
Formel-E-Promoter Alejandro Agag scheint der Formel 1 derzeit immer einen Schritt voraus zu sein. So träumte Formel-1-Baumeister Bernie Ecclestone jahrelang von einem Grand Prix entweder in oder wenigstens bei New York, mit der weltberühmten Skyline von Manhattan als Hintergrund, aber der geplante WM-Lauf scheiterte an der Finanzierung. Im September gab dann Agag zusammen mit FIA-Chef Jean Todt in New York bekannt: Die Formel E gastiert im Sommer 2017 im Big Apple, auf einem Rundkurs in Red Hook im New Yorker Stadtteil Brooklyn.
Als Geschäftsleiter der künftigen Formel-1-Grossaktionäre Liberty Media Corporation versteht sich Greg Maffei als neuer Chef-Stratege der Königsklasse. Der 56-Jährige hat klare Vorstellungen davon, wie sich die höchste Formelsport-Klasse entwickeln soll. So plant Maffei mehr WM-Läufe: «Wir sitzen auf 21 Austragungsorten. Wir sehen den Weg im Ausbau des Programms mit Orten, die für Fernsehanstalten und Sponsoren reizvoller sind. Ich erkenne da vor allem Asien und Lateinamerika, längerfristig Nordamerika, besonders die USA, wo wir zu wenige Zuschauer haben. Das alles geht aber nicht über Nacht.»
«Natürlich gibt es Grenzen, allein schon durch die Tatsache, dass wir die Autos rund um die Welt senden müssen. Aber ich glaube, wir können die Anzahl Grands Prix milde erhöhen. Ich mag besonders die Vorstellung eines Nacht-GP in Las Vegas.»
Der erste Einsitzer ist nun nachts über den Las Vegas Strip gerollt, aber es ist kein GP-Renner, sondern der Formel E von Sam Bird, flankiert vom Safety-Car (BMW i8) und vom neuen Jaguar I-Pace Concept, gefahren von Antonio Felix da Costa und Mitch Evans.
Das Formel-E-Rennen von Las Vegas findet am kommenden Wochenende statt.
Ein Video davon sehen Sie hier:
GP-Rückkehr Las Vegas seit langem geplant
Ein Formel-1-WM-Lauf fand schon 1981 und 1982 in Las Vegas statt, als «Caesar’s Palace Grand Prix» auf dem Parkgelände des berühmten Hotels. Der fade Mickymaus-Kurs fand wenig Anklang, das Rennen verschwand wieder. Seither hat Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone immer wieder versucht, die Formel 1 in die Glitzerstadt zurück zu bringen.
Im März 2016 scherzte der Baumeister des modernen Formel-1-Sports: «Ein Rennen in Las Vegas wäre super, der Vertrag liegt bereit. Aber ich denke, das Problem ist wohl, dass die Veranstalter ihren Kugelschreiber verlegt haben.»
Dr. Carsten Tilke, Sohn des Formel-1-Streckenarchitekten Hermann Tilke, bestätigte in einem Interview auf dem Portal Spox: «Wir haben bereits ein interessantes Streckenlayout entwickelt, das wir natürlich gerne umsetzen würden. Vor der beeindruckenden Kulisse in Las Vegas wäre das sicherlich ein weiteres Highlight-Rennen im Formel-1-Kalender. Die Schwierigkeit besteht darin, mit den gegebenen Strassen und den Auslaufzonen auszukommen. Als erstes geht es darum, einen Platz für das Fahrerlager und die Boxen zu finden. Dafür gibt es in der Stadt immer nur sehr wenige Möglichkeiten. das ist also die bestimmende Grösse.»