Red Bull Junioren: Erben von Vettel und Verstappen
Richard Verschoor: Auf den Spuren von Max Verstappen
Pierre Gasly hat im vergangenen Jahr keinen Hehl daraus gemacht, dass er bereit für die Formel 1 ist. Der Franzose hatte sich Hoffnungen auf einen Platz bei Toro Rosso gemacht, nachdem Daniil Kvyat nach seinem «Abstieg» von Red Bull Racing zum Schwesterteam lange Zeit kein Bein auf den Boden bekam und in der Kritik stand.
Doch Toro Rosso wird auch 2017 auf den schnellen Carlos Sainz und Rückkehrer Kvyat setzen. Die Tür für Gasly war damit zu, und der 20-Jährige machte aus seiner Enttäuschung auch keinen Hehl. «Wir fanden es wichtiger, Daniil eine zweite Chance zu geben als Pierre in die Formel 1 zu befördern», hatte Teamchef Christian Horner die Entscheidung erklärt.
«Ich verstehe ihre Entscheidung nicht. Aber so ist es nun einmal. Wir wissen, dass sich bei Red Bull schnell etwas ändern kann. Das haben wir bereits in den vergangenen zwei Saisons beobachtet. Das Thema ist nun abgehakt und ich muss nach vorne blicken», hatte der Franzose wiederum gesagt.
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko bestätigte im Oktober, dass Gasly als Reservist wichtige Simulator-Arbeit für Red Bull Racing leisten wird. Der Rennstall schickte den Youngster im Oktober und November zudem zu Pirelli-Reifentests im Hinblick auf die neue Formel-1-Saison.
Unklar war bislang, welches Programm er 2017 absolvieren wird. Wie Red Bull am Mittwoch mitteilte, fährt der GP2-Champion in der anstehenden Saison in der japanischen Super Formula, um in Form zu bleiben.
Diesen Weg hatte 2016 auch Stoffel Vandoorne eingeschlagen. Der Belgier fuhr die Saison in Japan und erhielt bei McLaren für 2017 ein Stammcockpit in der Motorsport-Königsklasse. «Es wird anders werden, ich habe keine Erfahrung mit dem Auto oder den Strecken. Und ich weiß, dass die japanische Kultur, Philosophie und die Arbeitsweise, komplett anders ist. Das ist eine fantastische neue Herausforderung», sagte Gasly. Das Team des Franzosen steht allerdings noch nicht offiziell fest.
Auch die anderen Red-Bull-Junioren kennen nun ihr Betätigungsfeld und wissen, wo sie sich beweisen müssen, um möglicherweise irgendwann die Erben von Sebastian Vettel und Max Verstappen zu werden, die ohne Frage die bekanntesten Red-Bull-Zöglinge sind.
Der 16-jährige Niederländer Richard Verschoor nimmt an der Toyota Racing Series in Neuseeland teil, daneben steigt er in die Formula Renault 2.0 auf. Dort trifft er auf die beiden Red-Bull-Junioren Neil Verhagen (15/USA), der bei MP Motorsport sein Teamkollege wird sowie Dan Ticktum (17/Großbritannien). Der 17 Jahre alte Finne Niko Kari steigt von der Formel 3 in die GP3 auf und fährt dort für Arden International.