Max Mosley: «Mehr Tempo bedeutet auch mehr Gefahr»
Max Mosley: «Es ist grundsätzlich fragwürdig, dass die Autos absichtlich schneller gemacht werden»
Viele Fans und Fahrer freuen sich auf die neue Formel-1-Ära, die in diesem Jahr beginnt. Die GP-Stars dürfen mit breiteren Autos und Reifen ausrücken. Die Ingenieure rechnen deshalb mit einem deutlich höheren Kurvenspeed und entsprechend schnelleren Rundenzeiten. Bis zu fünf Sekunden soll der Zeitunterschied im Schnitt betragen. Ein weiterer Effekt der neuen Regeln: Die Fahrer müssen am Steuer wieder mehr leisten. Deshalb wird in diesem Winter besonders hart trainiert.
Dass die GP-Renner die Piloten wieder mehr fordern, wird allgemein begrüsst. Doch viele Experten warnen: Die höheren Kurventempi könnten das Überholen künftig noch schwieriger gestalten. Denn mit mehr Abtrieb und breiteren Reifen verzögern die Autos besser, auch kommen sie am Ende der Geraden langsamer an.
Doch das ist nicht der einzige Kritikpunkt. Der frühere FIA-Präsident Max Mosley schimpft etwa im ITV-Interview über die neuen Regeln: «Ich persönlich finde, dass dies ein Schritt in die falsche Richtung ist. Ich hätte weniger Aerodynamik und mehr mechanischen Grip gewählt.»
Der Engländer, der von 1993 bis 2009 als Kopf des Automobilweltverbands die Geschicke der Königsklasse mitlenkte, warnt: «Es ist grundsätzlich fragwürdig, dass die Autos absichtlich schneller gemacht werden. Denn in den letzten 40 bis 50 Jahren zielten alle Regeländerungen darauf ab, die Autos langsamer oder sicherer zu machen – denn mehr Tempo bedeutet offensichtlich auch mehr Gefahr.»