Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Verstappen (Red Bull, 3.): Abfuhr für Hamilton

Von Mathias Brunner
​Max Verstappen räumt mit Bedenken auf, mit den neuen Rennwagen liesse sich nicht attackieren: «Ach was, klar kann ich überholen!» Damit widerspricht er direkt Formel-1-Champion Lewis Hamilton.

Am Montagabend hatte Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo zu Protokoll gegeben: «Ich hoffe, Max Verstappen kommt am Dienstag üppig zum Fahren, am liebsten gleich 100 Runden.» So viel hat der Niederländer bei seinem Wintertestbeginn zwar nicht geschafft, aber immerhin 89, samt der drittschnellsten Tageszeit obendrein.

Der Spanien-GP-Sieger von 2016 fasst zusammen: «Wir hatten einen positiven Tag. Alles hat nach Plan funktioniert. Mein einziges Fragezeichen ist die Konkurrenzfähigkeit. Nicht, weil ich daran zweifeln würde. Sondern deshalb, weil wir uns derzeit auf ganz Anderes konzentrieren. Gestern hatten wir mit dem neuen Wagen einige Probleme, aber das ist zum Testbeginn zu erwarten. Heute lief es viel besser.»

Über die neue, schnelle Formel 1 meint der 19-Jährige: «Für einen Racer darf es ruhig immer noch ein Stückchen schneller sein. Aber bislang sind wir recht flott unterwegs. Die Zeiten von Ferrari und Mercedes machen mir keine Sorgen. Niemand weiss doch, wie viel Sprit an Bord der Rennwagen ist. Wir konzentrieren uns ganz auf die Standfestigkeit, der Speed kommt später. Ich will hier niemanden schlechtreden, natürlich werden Ferrari und Mercedes sehr schnell sein. Aber an den ersten Tagen geht es nicht um Konkurrenzfähigkeit. Darum können wir uns in der zweiten Testwoche kümmern.»

Formel-1-Champion Lewis Hamilton hat Bedenken angemeldet, was die Qualität der Rennen angeht. Weil der Engländer glaubt: Mit Autos, die so viel Abtrieb aufbauen, wird das Überholen noch schwieriger. Max lacht: «Ach was, klar kann ich überholen, ich habe es heute schliesslich ein paar Mal getan!»

Lewis Hamilton hat den jungen Niederländer sehr gelobt und erkennt im 19-Jährigen einen echten Titelrivalen. Max relativiert: «Über so etwas mache ich mir keine Gedanken. Ich will nur Kilometer bolzen. Ziele kann ich mir noch später setzen.»

Die neuen Rennwagen bauen mehr Abtrieb auf. In der Theorie macht das den Ritt auf der Rasierklinge leichter. Nimmt das etwas vom Extra-Talent Verstappens weg? Wo er doch gerade bei heiklen Pistenbedingungen wie im Regen von Interlagos 2016 zeigen konnte, dass er sich eher an der Haftgrenze bewegen kann? «Nein», findet Max, «das Überholen wird am Limit bleiben – einfach bei höheren Geschwindigkeiten.»

2. Testtag Barcelona, Dienstag, 28. Februar

1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70-H, 1:20,960 (108 Runden)
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:20,983 min (66)
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:22,200 (89)
4. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari 1:22,204 (118)
5. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:22,509 (86)
6. Daniil Kvyat (RUS), Toro Rosso STR12-Renault, 1:22,956 (68)
7. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:22,986 (101)
8. Jolyon Palmer (GB), Renault R17, 1:24,139 (53)
9. Antonio Giovinazzi (I), Sauber C36-Ferrari, 1:24,617 (66)
10. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda 1:25,600 (40)
11. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:26,040 (12)

1. Testtag Barcelona, Montag, 27. Februar

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:21,765 min (73 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70-H, 1:21,878 (126)
3. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:22,076 (103)
4. Kevin Magnussen (DK), Haas-VF-17-Ferrari, 1,22,894 (50)
5. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:22,926 (50)
6. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:23,169 (79)
7. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:23,709 (39)
8. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:24,494 (51)
9. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:24,784 (57)
10. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:24,825 (29)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:26,841 (72)

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