Lewis Hamilton: Noch ein Seitenhieb für Nico Rosberg

Lewis Hamilton und Valtteri Bottas lernen sich näher kennen. In dieser Woche hatten die beiden Mercedes-Piloten bei den Testfahrten in Barcelona erstmals über mehrere Tage näher miteinander zu tun. Eine gute Gelegenheit, sicher näher kennenzulernen. Sowohl hinsichtlich der Arbeitsweise, als auch im Umgang miteinander.

Hamiltons erste Bilanz: Der Brite ist begeistert. «Es gibt keine Spielchen, es ist alles komplett transparent. Das mag ich. Ich fühle, dass wir bereits jetzt eine bessere Arbeitsbeziehung haben als ich je mit einem anderen Teamkollegen hatte», so der dreimalige Champion bei formula1.com.

Ein Seitenhieb gegen seinen Ex-Teamkollegen Nico Rosberg, mit dem er stets im Clinch lag. Mit dem Deutschen hatte er aber im Gegensatz zu Bottas auch eine Vorgeschichte, die Freundschaft zu Kartzeiten, die in der Ära bei Mercedes naturgemäß gelitten hatte. Es ist allerdings auch nicht verwunderlich, dass im Rahmen der ersten Tests zwischen dem neuen Duo noch alles recht entspannt verläuft.

Hamilton kommt aber auch mit dem Menschen Bottas aus, offenbar spricht ihn der Humor des Finnen an. «Ich habe gelernt, dass er sein eigenes Entertainment macht. Er ist sehr witzig und bringt einige lustige Sachen. Die man von einem Finnen nicht unbedingt erwarten würde», scherzte Hamilton.

Hamiltons Sympathie geht sogar so weit, dass man nun ganz neue Töne hört. «Er will in seinem ersten Jahr mit dem Team das Maximum erreichen, und da ich schon eine Weile hier bin, will ich ihm so viele Informationen wie möglich geben, damit er lernen kann. Und dann sprechen wir auf der Strecke», sagte Hamilton.

Mitte Februar hatte sich der 32-Jährige noch über den Datenaustausch, bei den Silberpfeilen üblich, beklagt: «Ich fahre raus und mache meine ganzen Hausaufgaben und der andere Typ kann alles sehen. Das finde ich nicht in Ordnung. Aufgrund dieser Informationen kann dich der Andere einfach kopieren. Er denkt sich etwa: Oh, er bremst an dieser Stelle fünf Meter später, das versuche ich jetzt auch einmal. Das ist es, was ich gar nicht mag. Denn es ermöglicht deinem Teamkollegen, näher an dich ranzukommen. Deshalb mochte ich das Kartfahren auch so sehr, dort geht das nämlich nicht.»

Was das Duell zwischen Hamilton und Bottas betrifft, hat Mercedes aber vorgesorgt. Schon zu Hamilton/Rosberg-Zeiten gab es einen Verhaltenskodex für die Fahrer. Den wird es auch für die neue Paarung geben. «Wir haben interne Vorgaben, die im Laufe der Jahre gewachsen sind. Aber es gibt noch weiße Flächen, wie das WM-Finale von Abu Dhabi gezeigt hat. Wir wollen auch weiterhin sicherstellen, dass den Fans tollen Sport geboten erhalten. Wir wollen die eigenen Regeln ein wenig anpassen, aber nicht zu kompliziert werden. Lewis gegen Valtteri ist nicht Lewis gegen Nico, aber die grundsätzliche Denke bleibt», sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.