Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fernando Alonso: «Bei den Fans entschuldigen!»

Von Andreas Reiners
Fernando Alonso

Fernando Alonso

Fernando Alonso ist der Spaß am wichtigsten. Titel sind zwar nicht zweitrangig, doch der Spanier hatte in der Vergangenheit oft angemerkt, dass die Freude ein wenig auf der Strecke bleibe.

Er hatte seine grundsätzliche Zukunft in der Formel 1 (sein Vertrag bei McLaren-Honda läuft 2017 aus) auch an die neue Generation der Autos geknüpft. Macht ihm die Formel 1 mit dem neuen Reglement und den neuen Boliden keinen Spaß, hört er auf, ließ er 2016 anklingen. «Wenn die Formel 1 weiter eine andere Richtung verfolgt, als die, die ich kenne und liebe, dann könnte ich sie verlassen», hatte er gesagt.

Nun hat er die neue Formel 1 bei den Testfahrten in Barcelona aus nächster Nähe sehen und erleben können. Auch wenn er in seinem McLaren-Honda aufgrund erneuter Probleme am Motor kaum zum Fahren kam. Was denkt der zweimalige Weltmeister?

«Die Autos sehen schön aus, sie sind definitiv schneller in den Kurven. Es fühlt sich gut an, dass wir wieder so viel Abtrieb in den Kurven haben und das Auto wieder ein bisschen mehr am Limit bewegen können. Darüber bin ich glücklich», sagte Alonso. Für ihn habe der Sport endlich die richtige Richtung eingeschlagen, sagte er: «Vielleicht sollten wir uns bei den Fans dafür entschuldigen, dass sie in den vergangenen fünf oder sechs Jahren diese schrecklichen Autos ertragen mussten.»

Bei der Frage, ob es nun wieder mehr auf den Fahrer ankomme, ist Alonso aber zwiegespalten. «Ja und Nein. Wie man das Auto nun pushen und seinen Fahrstil ausdrücken kann, denke ich schon, im Gegensatz zu den vorherigen Autos, bei denen man gezwungen war, alles zu schonen», meinte er: «Es scheint, dass man das Auto ein bisschen mehr pushen und seinen Fahrstil einbringen kann, um die Rundenzeit etwas zu maximieren.»

Auf der anderen Seite sorge aber die komplexe Technik, die Aerodynamik und die Power Unit dafür, dass der Fahrer eigentlich noch weniger wichtig geworden sei, meinte Alonso. «Man braucht bei diesem Luftwiderstand und dem Abtrieb enorme Power. Man braucht eine gute Übersetzung, weil die Geraden nun ein bisschen länger sind als im Vorjahr. Manche Kurven werden verschwinden, denn sie werden mit Vollgas gefahren werden, deshalb werden die Geraden noch länger», führt Alonso aus.

Dementsprechend stärker wirke sich fehlende Motorleistung aus, sagte er. Das führe dann dazu, dass sich fehlende Motorleistung noch stärker bemerkbar mache. Sorgten 20 PS weniger im Vorjahr noch für einen Verlust von 0,2 oder 0,3 Sekunden, sind es in diesem Jahr 0,5 Sekunden, glaubt Alonso: «Daher denke ich, dass die Wichtigkeit einiger technischer Aspekte des Autos in diesem Jahr sogar noch höher ist. Ein Fahrer kann bis zu einem gewissen Grad Wunder vollbringen, aber eben nicht mehr.»

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