Neue Formel-1-Besitzer: Fahrerlager für alle?
Das Fahrerlager in Barcelona
Ganz im Gegensatz zur DTM zum Beispiel, die Karten für das Fahrerlager verkauft, so dass die Anhänger während eines Rennwochenendes näher dran sind an der Serie.
«Jeder möchte in ein Restaurant, wo man keinen Sitzplatz mehr bekommt. Von daher war ich immer sehr strikt, was Dinge wie Paddock-Pässe angeht. Wir haben die Formel 1 bislang als Fünf-Sterne-Restaurant geführt, nicht als Burgerbude», hatte Ecclestone seine strikte Politik zuletzt verteidigt.
Kritik gab es von DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck. «Die Formel 1 ist nicht zuschauerfreundlich», sagte der frühere GP-Pilot in einem Interview mit den Kollegen von «Sponsors.de». Gewohnt offen kritisierte er dabei: «Wenn sie sehen, wie dort an der Rennstrecke alles abgeschottet wird, dann kann ich nur sagen: Kein Wunder, dass die Fans wegbleiben.»
Das soll sich aber nun ändern. Ecclestone hatte bereits verraten: «Liberty Media lebt eine amerikanische Kultur. Bei einem amerikanischen Rennen hat jeder Zugang zum Fahrerlager und zu den Boxen. Du kannst dort mit den Fahrern reden und in ihre Autos hineinsitzen. Vielleicht wird die Küche jetzt etwas zugänglicher. Vielleicht schmeckt das Essen auch besser», sagte er, um in seinem eigenen Bild vom Restaurant und der Burgerklitsche zu bleiben.
Vor dem Australien-GP hat die Formel 1 nun ihr neues Programm «F1 Experiences» vorgestellt. «Das bietet Fans eine fantastische Möglichkeit, näher an das Geschehen, sowohl auf als auch abseits der Strecke zu kommen», sagte Sean Bratches, der sich bei den neuen Besitzern um den kommerziellen Teil des Sports kümmert, im Range eines Geschäftsleiters. Man wolle den Fans den Nervenkitzel näherbringen, und das liefere das neue Programm, so Bratches.
Das Programm soll am 24. März starten, ein paar Einzelheiten wurden bereits verraten. So sollen die Fans unter anderem die Möglichkeit haben, den berühmten Paddock Club zu besuchen, Fahrerlagerführungen zu bekommen, ein Meet&Greet mit den Fahrern, natürlich tolle Sitzplätze auf der Tribüne, aber immerhin auch die besten Hotels, die zur Verfügung stehen. Günstig sind die Pakete auf den ersten Blick nicht, sie sollen ab rund 700 Dollar aufwärts zu erwerben sein. Bleibt abzuwarten, was für den Preis dann tatsächlich zu bekommen ist.