Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Daniel Ricciardo: «Viel Tamtam um Max Verstappen»

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo und Max Verstappen

Daniel Ricciardo und Max Verstappen

​Der Australier Daniel Ricciardo spricht über das Verhältnis zu seinem 19jährigen Red Bull Racing-Stallgefährten Max Verstappen. «Da wird sehr viel Tamtam gemacht, aber alle im Team finden das grossartig.»

Das Schöne an Daniel Ricciardo ist: Er nimmt sich selber immer wieder entwaffnend auf die Schippe. Dazu gehört auch das Leben an der Seite von Wunderkind Max Verstappen. Daniel grinst über das dichte PR-Programm vor seinem Heimrennen: «Ich habe den Eindruck, ich habe von Sonntag bis Mittwoch schon sechs Abendessen mit Max gehabt, aber immerhin teilen wir noch kein Zimmer!»

Die interne Rivalität stimmt, die Chemie zwischen den beiden auch. Daniel über Max: «Verstappen ist sauschnell, er ist nun im dritten Jahr, da ist er kein Rookie mehr. Diese Erfahrung hilft Red Bull Racing. Um unseren Zweikampf wird viel Tamtam gemacht, aber alle im Team finden das grossartig, weil wir uns ständig gegenseitig anstacheln. Klar hoffe ich, dass uns das letztlich dazu führt, dass wir ein Wörtchen um Siege mitreden können.»

Kein Australier hat je seinen eigenen Formel-1-WM-Lauf gewinnen können. Ricciardo grinst: «Dann ist es aber höchste Zeit, diese Statistik zu verbessern! Seien wir mal ehrlich – wenn es ein Rennen gibt, das jeder Fahrer gewinnen will, dann ist es wohl sein Heimrennen. Das geht mir nicht anders.»

Die gewaltige Medienaufmerksamkeit hier in Melbourne sieht Daniel «nicht als Belastung, sonder eher an Ansporn. Klar habe ich hier so viel Arbeit wie vor keinem anderen Rennen, aber ist versuche, das positiv zu sehen. Hin und wieder ist es ein wenig überwältigend, dass ich so viele Anhänger habe. Ich höre auch, dass erheblich mehr Karten im Vorverkauf abgesetzt worden sind. Ich versuche, das alles zu geniessen. Klar wollen die Fans eine möglichst gute Platzierung von mir sehen, aber ich schätze, sie sind fachkundig genug zu wissen – wenn es mit einem Sieg nicht klappt, dann gibt es dafür Gründe.»

Vor der Saison 2017 hat die FIA die Regeln ein wenig gelockert, was die Rad-an-Rad-Duelle angeht. Daniel: «Das finde ich gut. Ich höre allerdings, Seb will seine Trophäe von Mexiko zurück haben. Nun, so gross war die ohnehin nicht.»

Auch der vierfache GP-Sieger ist gespannt darauf zu erleben, wie die Hackordnung der neuen Formel 1 aussieht: «Wenn du im Sport eine Phase der Dominanz hast, dann ist es normal, dass die Fans nach einer gewissen Zeit jemand anders siegen sehen wollen. Ich glaube, auch Lewis Hamilton wäre es lieber, er würde sich mit fünf Titelrivalen herumbalgen als nur mit einem. Das wäre auch besser für den Sport.»

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