Max Verstappen (Red Bull): Mercedes spielt Verstecken
Auftritt von Max Verstappen beim Baumarkt Hornbach in Amsterdam. Es ist eine der letzten Gelegenheiten für die niederländischen Fans, ihr 19jähriges Idol zu sehen, bevor der Red Bull Racing-Fahrer nach Australien fliegt. Der Spanien-GP-Sieger von 2016 staunt: «Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viele Fans zu so einem Anlass kommen.»
Verstappen selber ist der Grund, dass das Interesse in den Niederlanden an der Formel 1 enorm gestiegen ist. Der Aufmarsch tausender Orangehemden in Spa-Francorchamps 2016 war nur ein Vorgeschmack darauf, was in den kommenden Jahren passieren wird.
Klar wird auch unter den Besuchern der Amsterdamer Veranstaltung darüber gerätselt, was uns die Ergebnisse der Barcelona-Wintertests wirklich sagen wollen. Max meint: «Es ist nach einem Wintertest immer schwierig zu sagen, wer denn nun das beste Auto hat. Aber ich finde, es ist deutlich zu erkennen, dass Ferrari stärker ist als vor einem Jahr. Mercedes spielt ein wenig Verstecken. Das war in den vergangenen Jahren auch so.»
«Was uns betrifft, so sind die Zeiten nicht so leicht einzustufen. Ich halte uns derzeit nicht für das stärkste Team, aber wo wir genau stehen, darüber erhalten wir erst in Australien einen Anhaltspunkt. Nach der Qualifikation von Melbourne werden wir wissen, wo wir in Sachen Speed wirklich sind. Ich reise jedenfalls nicht mit der Erwartung nach Australien, dass wir dort auf Pole-Position stehen. Ich sehe Ferrari und Mercedes derzeit vor uns. Wir können mehr erreichen als in der vergangenen Saison, aber das braucht noch sehr viel Arbeit.»
Zu den neuen Autos erklärt der 19-Jährige: «Die Rennwagen sehen viel aggressiver aus. Wenn du ein 2016er und ein 2017er Fahrzeug nebeneinanderstellst, dann sieht der letztjährige Wagen doch aus wie ein Spielzeugauto. Die Autos sind breiter geworden, mit den fetteren Reifen musst du teilweise andere Linien fahren, um nicht zu sehr auf die Randsteine zu geraten. Du musst dich ein wenig den neuen Bedingungen anpassen. Die Autos bauen erheblich mehr Haftung auf, die Wagen sind schöner zu fahren.»
Verstappen verzehrt sich nach dem ersten Rennen. «Wintertests gut und recht, aber ab einem gewissen Punkt denkst du – jetzt ist es genug, jetzt will ich endlich wieder Rennen fahren! Vor Melbourne herrscht immer eine ganz besondere Spannung, weil im Detail letztlich keiner genau weiss, wo er steht. Zudem haben wir in Australien meist schönes Wetter. Wobei, als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, da war davon die Rede, dass die Temperatur Anfang Woche um zehn Grad runterfällt und es sogar regnen wird.»
Auf eine Frage aus dem Publikum sagt Verstappen zu seinem Stallgefährten Daniel Ricciardo: «Die meisten Piloten sind immer ein wenig schwierig einzuschätzten, weil sie halt in anderen Autos sitzen. Dein bester Gradmesser ist daher der Teamkollege. Klar muss mein erstes Ziel darin bestehen, Ricciardo zu schlagen, aber abseits der Strecke gehen wir sehr entspannt miteinander um.»
Andere Frage der Fans: Welches ist die schwierigste Strecke im Kalender? Max Verstappen muss nicht lange überlegen, und er sagt, in Bezug auf seinen fehlerreichen GP im Fürstentum 2016: «Am schwierigsten finde ich Monte Carlo. Und durch die breiteren Autos wird unsere Aufgabe 2017 kniffliger. Das Abschlusstraining erhält eine noch grössere Bedeutung. Und wenn dich im Rennen einer nicht passieren lassen will, dann muss er nur ungefähr in der Mitte der Bahn fahren, das reicht, um dich dahinter verdorren zu lassen.»
Die Testbestzeiten von Barcelona
1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:18,634 (superweich, 365 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70H, 1:19,024 (ultraweich, 591)
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:19,310 (superweich, 628)
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:19,352 (ultraweich, 468)
5. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:19,420 (ultraweich, 414)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,438 (superweich, 374)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:19,837 (ultraweich, 307)
8. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:19,885 (ultraweich, 314)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,900 (ultraweich, 337)
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,116 (ultraweich, 349)
11. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,161 (ultraweich, 365)
12. Jolyon Palmer (GB), Renault RS17, 1:20,205 (ultraweich, 283)
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:20,335 (weich, 386)
14. Daniil Kvyat (RUS), Toro Rosso STR12-Renault, 1:20,416 (superweich, 277)
15. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:20,504 (superweich, 369)
16. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:21,110 (ultraweich, 341)
17. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:21,348 (ultraweich, 235)
18. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:21,389 (ultraweich, 190)
19. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:21,670 (superweich, 445)
20. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:22,347 (ultraweich, 192)
21. Antonio Giovinazzi (I) Sauber C36-Ferrari 1:22.401 (ultraweich, erste Testwoche) (151)
22. Alfonso Celis Jr (MEX), Force India VJM10-Mercedes 1:23,568 (ultraweich, erste Testwoche) (71)
Rundenzahl der Fahrer
1. Valtteri Bottas, 628 Runden
2. Sebastian Vettel, 591 Runden
3. Lewis Hamilton, 468 Runden
4. Marcus Ericsson, 445 Runden
5. Felipe Massa, 414 Runden
6. Lance Stroll, 386 Runden
7. Kevin Magnussen, 369 Runden
8. Esteban Ocon, 365 Runden
Kimi Räikkönen, 365 Runden
10. Sergio Pérez, 349 Runden
11. Max Verstappen, 347 Runden
12. Romain Grosjean, 346 Runden
13. Daniel Ricciardo, 337 Runden
14. Nico Hülkenberg, 314 Runden
15. Carlos Sainz, 307 Runden
16. Jolyon Palmer, 283 Runden
17. Daniil Kvyat, 277 Runden
18. Stoffel Vandoorne, 235 Runden
19. Pascal Wehrlein, 192 Runden
20. Fernando Alonso, 190 Runden
21. Antonio Giovinazzi, 151 Runden
22. Alfonso Celis Jr, 71 Runden
Rundenzahl und Kilometer der Teams
1. Mercedes 1.096 Runden, 5102 Kilometer
2. Ferrari 956 Runden, 4450 Kilometer
3. Williams 800 Runden, 3724 Kilometer
4. Sauber 788 Runden, 3668 Kilometer
5. Force India 785 Runden, 3654 Kilometer
6. Haas 715 Runden, 3328 Kilometer
7. Red Bull 684 Runden, 3.184 Kilometer
8. Renault 597 Runden, 2779 Kilometer
9. Toro Rosso 584 Runden, 2719 Kilometer
10. McLaren 425 Runden, 1978 Kilometer
Die Laufleistung der Motoren
1. Mercedes (Mercedes, Force India, Williams) 2.681 Runden, 12.480 Kilometer
2. Renault (Renault, Red Bull, Toro Rosso) 1.865 Runden, 8.682 Kilometer
3. Ferrari (Ferrari, Haas, 2017er Motor) 1.671 Runden, 7778 Kilometer
4. Ferrari (Sauber, 2016er Motor) 788 Runden, 3.668 Kilometer
5. Honda (McLaren) 425 Runden, 1.978 Kilometer