Daniel Ricciardo, Max Verstappen: Ziel für Australien
Für Marc Surer, den Schweizer Formel-1-Experten der deutschen Sky, steht fest: «Der Wagen von Red Bull Racing ist überraschend schlicht. Möglicherweise deutet das daraufhin, dass man bei RBR auf ein Auto setzt, mit dem ein Pilot dichtauf folgen kann. Sie scheinen zu wissen, dass sie mit dem Renault-Motor in Sachen Motorleistung von Mercedes noch nicht mithalten können. Andererseits kann es aber auch sein, dass Chefdesigner Adrian Newey in Melbourne ein geniales Update präsentieren wird.»
In die Karten gucken lässt sich bei Red Bull Racing keiner. Auf die Frage, welche Verbesserungen RBR nach Australien bringe, scherzte Rennchef Dr. Helmut Marko vor kurzem: «Also die Lackierung wird noch die Gleiche sein.»
Also jetzt mal ehrlich: Hat Red Bull Racing geblufft? Daniel Ricciardo nach seinem letzten Wintertesttag in Spanien: «Ich wünschte, es wäre so! Unter identischen Bedingungen sind wir ungefähr im Bereich der besten Autos. Aber wir sind nicht ganz an der Spitze angekommen.» Wann denn? Ricciardo grinst: «Ich hoffe, in Melbourne!»
«Wir haben gute Fortschritte gemacht, aber zuletzt haben wir uns mit der Abstimmung ein wenig verrannt. Auf eine gewisse Weise war ich erleichtert, dass der Wintertest zu Ende war – ich brenne aufs Rennfahren!»
«In Australien wird Renault aufdrehen, und wir haben auch noch ein paar neue Teile auf Lager. Wenn die Startampel erlischt in Australien, sollten wir nicht auf Rang 6 liegen wie in Australien. Ferrari ist stark. Wir haben das Potenzial für mehr, aber wir haben es noch nicht erschlossen.»
Es gab eine Phase an diesem Tag, da fuhren Sebastian Vettel im Ferrari und Daniel Ricciardo im Red Bull Racing-Renner hintereinander her. Der rote Wagen zog davon. Daniel meint: «Das zeigt, dass der Ferrari wirklich schnell ist. Das ist für mich keine Überraschung gewesen. Ferrari ist im Bereich von Mercedes. Wir hingegen müssen noch ein wenig nachlegen. Der Speed steckt im Wagen, ich weiss es, wir müssen ihn nur herausholen.»
Zum Heim-GP in Australien meint Daniel: «Vor den eigenen Fans zu fahren und ein wenig Sonne zu geniessen, das ist stets willkommen. Melbourne ist jedes Mal ein Riesenspektakel, aber es gibt auch immer sehr viel zu tun. Schon am Montag beginnen die PR-Termine, und dann folgt ein dichtes Programm bis Sonntag. Ich versuche, so viel als möglich zu machen, aber ich darf dabei auch nicht meinen wichtigsten Job vernachlässigen.»
«Allein schon am Morgen zur Strecke zu kommen, ist eine Schau, die Fans sind stets so enthusiastisch. In diesem Jahr gibt es sogar im Albert-Park eine Tribüne, die meinen Namen trägt. Das ist eine Extraspritze Motivation. Ich freue mich irre aufs Wochenende und will es auch geniessen können. Und natürlich hoffe ich, dass die Fans am Sonntag etwas Besonderes zu feiern haben.»
Max Verstappen fliegt tiefenentspannt nach Australien. Ein Winter ohne Bestzeiten lässt ihn kalt. «Beim Testen zeigt ein Team doch nie, was es wirklich kann. Es dreht sich alles ums Auto und dessen Optimierung, sodass du möglichst gut vorbereitet in das Jahr starten kannst. Es geht nicht um Qualifying-Runden.»
«Zugegeben, wir wissen selber nicht, ob wir um den WM-Titel kämpfen können, selbst nach dem ersten Rennen in Melbourne ist es schwer einzuschätzen, ob wir vorne dabei sind. Wir müssen vorerst einfach Ruhe bewahren und unser Auto verbessern.»
«Ich mache mich früh auf die Socken Richtung Melbourne, um mich gut zu akklimatisieren. Die ersten zwei oder drei Tage kämpfst du immer etwas mit den Auswirkungen der Zeitverschiebung. Aber dann hat sich der Körper daran gewöhnt.»
«Ich mag Melbourne – eine coole Stadt, eine schöne Gegend für die Rennstrecke, meist gutes Wetter. Am Fluss Yarra gibt es einige schöne Restaurants, die werde ich mir nicht entgehen lassen.»
«Das erste Rennen erzeugt immer besondere Vibrationen. Erstens, weil alle nach einem langen Winter den Grands Prix entgegenfiebern. Und zweitens, weil niemand so richtig weiss, wo er steht. Das ist ein Gefühl, das du im ganzen Fahrerlager spürst. Ich kann es ja selber kaum erwarten, dass die Rennwagen endlich zum ersten Training auf die Bahn gehen.»
Die Testbestzeiten von Barcelona
1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:18,634 (superweich, 365 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70H, 1:19,024 (ultraweich, 591)
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:19,310 (superweich, 628)
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:19,352 (ultraweich, 468)
5. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:19,420 (ultraweich, 414)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,438 (superweich, 374)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:19,837 (ultraweich, 307)
8. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:19,885 (ultraweich, 314)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,900 (ultraweich, 337)
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,116 (ultraweich, 349)
11. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,161 (ultraweich, 365)
12. Jolyon Palmer (GB), Renault RS17, 1:20,205 (ultraweich, 283)
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:20,335 (weich, 386)
14. Daniil Kvyat (RUS), Toro Rosso STR12-Renault, 1:20,416 (superweich, 277)
15. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:20,504 (superweich, 369)
16. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:21,110 (ultraweich, 341)
17. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:21,348 (ultraweich, 235)
18. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:21,389 (ultraweich, 190)
19. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:21,670 (superweich, 445)
20. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:22,347 (ultraweich, 192)
21. Antonio Giovinazzi (I) Sauber C36-Ferrari 1:22.401 (ultraweich, erste Testwoche) (151)
22. Alfonso Celis Jr (MEX), Force India VJM10-Mercedes 1:23,568 (ultraweich, erste Testwoche) (71)
Rundenzahl der Fahrer
1. Valtteri Bottas, 628 Runden
2. Sebastian Vettel, 591 Runden
3. Lewis Hamilton, 468 Runden
4. Marcus Ericsson, 445 Runden
5. Felipe Massa, 414 Runden
6. Lance Stroll, 386 Runden
7. Kevin Magnussen, 369 Runden
8. Esteban Ocon, 365 Runden
Kimi Räikkönen, 365 Runden
10. Sergio Pérez, 349 Runden
11. Max Verstappen, 347 Runden
12. Romain Grosjean, 346 Runden
13. Daniel Ricciardo, 337 Runden
14. Nico Hülkenberg, 314 Runden
15. Carlos Sainz, 307 Runden
16. Jolyon Palmer, 283 Runden
17. Daniil Kvyat, 277 Runden
18. Stoffel Vandoorne, 235 Runden
19. Pascal Wehrlein, 192 Runden
20. Fernando Alonso, 190 Runden
21. Antonio Giovinazzi, 151 Runden
22. Alfonso Celis Jr, 71 Runden
Rundenzahl und Kilometer der Teams
1. Mercedes 1.096 Runden, 5102 Kilometer
2. Ferrari 956 Runden, 4450 Kilometer
3. Williams 800 Runden, 3724 Kilometer
4. Sauber 788 Runden, 3668 Kilometer
5. Force India 785 Runden, 3654 Kilometer
6. Haas 715 Runden, 3328 Kilometer
7. Red Bull 684 Runden, 3.184 Kilometer
8. Renault 597 Runden, 2779 Kilometer
9. Toro Rosso 584 Runden, 2719 Kilometer
10. McLaren 425 Runden, 1978 Kilometer
Die Laufleistung der Motoren
1. Mercedes (Mercedes, Force India, Williams) 2.681 Runden, 12.480 Kilometer
2. Renault (Renault, Red Bull, Toro Rosso) 1.865 Runden, 8.682 Kilometer
3. Ferrari (Ferrari, Haas, 2017er Motor) 1.671 Runden, 7778 Kilometer
4. Ferrari (Sauber, 2016er Motor) 788 Runden, 3.668 Kilometer
5. Honda (McLaren) 425 Runden, 1.978 Kilometer