Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Red Bull Racing: Ehrenwort von Renault für Australien

Von Mathias Brunner
Max Verstappen in Barcelona

Max Verstappen in Barcelona

​Die vierfachen Weltmeister von Red Bull Racing haben aus den Barcelona-Tests nicht alles schöpfen können, weil es Probleme mit dem Renault-Motor gab. Wieder einmal. Die Franzosen versprechen Besserung.

Jetzt haben wir diese neue Formel 1, und doch scheint alles beim Alten zu sein: Ferrari fährt Wintertest-Bestzeit, Mercedes stapelt tief, Honda hat eine Luftpumpe als Motor – und Red Bull Racing kommt wegen Renault weniger zum Fahren als erhofft.

Drei Autos mit Mercedes-Motoren haben in Spanien fast 4000 Kilometer mehr zurückgelegt als drei Autos mit Renault-Motoren. Und dabei musste Williams sogar noch einen Tag fallenlassen, nachdem GP-Teenager Lance Stroll das Chassis beschädigt hatte. Valtteri Bottas ist annähernd doppelt so viele Runden gefahren wie Daniel Ricciardo.

Erneut gab es Schwierigkeiten bei Renault, dieses Mal nicht mit dem Verbrennungsmotor an sich oder dem Turbolader, sondern mit dem Generator der kinetischen Energie. Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko: «Das passierte schon in Woche eins. Uns wurde dann gesagt, in der zweiten Phase werde dies behoben, doch es passierte in der zweiten Woche erneut.» Offenbar handelt es sich um ein schadhaftes Teil eines Zulieferers aus einer bestimmten Serie, welche jeweils zum Überhitzen des Generators führte.

Die Renault-Techniker sind jedenfalls zuversichtlich, dass die Probleme bis zum Saisonstart in Australien (26. März in Melbourne) behoben sein werden.

Für 2017 hat Renault einen komplett neuen Motor gebaut, damit soll die Lücke zum Klassenbesten Mercedes und zu Ferrari weiter geschlossen werden. Von 0,3 Sekunden Zeitgewinn pro Runde ist da aus dem Dunstkreis der Franzosen zu hören, weitere 0,3 Sekunden sollen im Verlaufe der Saison durch Weiterentwicklungen folgen.

«Wir sind in Spanien bei der Laufleistung ein wenig eingeschränkt gewesen», gibt Renault-Projektleiter Rémi Taffin zu. «Wir erkannten noch auf den Prüfstandstests, dass wir da möglicherweise ein Problem bekommen könnten, die Testfahrten haben das dann unterstrichen. Eine Behebung dieses Problems ist in die Wege geleitet, dann sollte der Motor von Saisonbeginn an standfest laufen.»

Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport, betont: «Wir wissen, wo wir den Hebel ansetzen müssen. Wir haben trotz widriger Umstände ermutigende Rundenzeiten gefahren.»

Von einem anderen Bereich sprechen die Franzosen nicht so gerne. Dr. Marko warnt für Australien: «Spritsparen wird mindestens bei den ersten Rennen wieder ein grosses Thema werden, weil die Piloten einfach viel länger Vollgas fahren. Wir haben im Reglement 2017 fünf Kilogramm mehr Kraftstoff fürs Rennen, aber das gleicht die Leistungssteigerung durch Motoren, Reifen und Aerodynamik nicht aus.»

Die Testbestzeiten von Barcelona

1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:18,634 (superweich, 365 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70H, 1:19,024 (ultraweich, 591)
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:19,310 (superweich, 628)
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:19,352 (ultraweich, 468)
5. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:19,420 (ultraweich, 414)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,438 (superweich, 374)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:19,837 (ultraweich, 307)
8. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:19,885 (ultraweich, 314)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,900 (ultraweich, 337)
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,116 (ultraweich, 349)
11. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,161 (ultraweich, 365)
12. Jolyon Palmer (GB), Renault RS17, 1:20,205 (ultraweich, 283)
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:20,335 (weich, 386)
14. Daniil Kvyat (RUS), Toro Rosso STR12-Renault, 1:20,416 (superweich, 277)
15. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:20,504 (superweich, 369)
16. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:21,110 (ultraweich, 341)
17. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:21,348 (ultraweich, 235)
18. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:21,389 (ultraweich, 190)
19. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:21,670 (superweich, 445)
20. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:22,347 (ultraweich, 192)
21. Antonio Giovinazzi (I) Sauber C36-Ferrari 1:22.401 (ultraweich, erste Testwoche) (151)
22. Alfonso Celis Jr (MEX), Force India VJM10-Mercedes 1:23,568 (ultraweich, erste Testwoche) (71)

Rundenzahl der Fahrer

1. Valtteri Bottas, 628 Runden
2. Sebastian Vettel, 591 Runden
3. Lewis Hamilton, 468 Runden
4. Marcus Ericsson, 445 Runden
5. Felipe Massa, 414 Runden
6. Lance Stroll, 386 Runden
7. Kevin Magnussen, 369 Runden
8. Esteban Ocon, 365 Runden
Kimi Räikkönen, 365 Runden
10. Sergio Pérez, 349 Runden
11. Max Verstappen, 347 Runden
12. Romain Grosjean, 346 Runden
13. Daniel Ricciardo, 337 Runden
14. Nico Hülkenberg, 314 Runden
15. Carlos Sainz, 307 Runden
16. Jolyon Palmer, 283 Runden
17. Daniil Kvyat, 277 Runden
18. Stoffel Vandoorne, 235 Runden
19. Pascal Wehrlein, 192 Runden
20. Fernando Alonso, 190 Runden
21. Antonio Giovinazzi, 151 Runden
22. Alfonso Celis Jr, 71 Runden

Rundenzahl und Kilometer der Teams

1. Mercedes 1.096 Runden, 5102 Kilometer
2. Ferrari 956 Runden, 4450 Kilometer
3. Williams 800 Runden, 3724 Kilometer
4. Sauber 788 Runden, 3668 Kilometer
5. Force India 785 Runden, 3654 Kilometer
6. Haas 715 Runden, 3328 Kilometer
7. Red Bull 684 Runden, 3.184 Kilometer
8. Renault 597 Runden, 2779 Kilometer
9. Toro Rosso 584 Runden, 2719 Kilometer
10. McLaren 425 Runden, 1978 Kilometer

Die Laufleistung der Motoren

1. Mercedes (Mercedes, Force India, Williams) 2.681 Runden, 12.480 Kilometer
2. Renault (Renault, Red Bull, Toro Rosso) 1.865 Runden, 8.682 Kilometer
3. Ferrari (Ferrari, Haas, 2017er Motor) 1.671 Runden, 7778 Kilometer
4. Ferrari (Sauber, 2016er Motor) 788 Runden, 3.668 Kilometer
5. Honda (McLaren) 425 Runden, 1.978 Kilometer

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