Coulthard kritisiert Honda: Nicht die Formel Ausreden
David Coulthard
Welche Konsequenzen zieht McLaren aus dem erneuten Desaster um die Honda-Motoren? Dem Traditionsrennstall droht erneut eine ernüchternde Saison in der Formel 1. Zuletzt gab es Gerüchte, McLaren flirte mit Mercedes und erwägt 2018 eine Rückkehr.
Fakt ist: Wegen anhaltender Motorprobleme kamen Superstar Fernando Alonso und der Belgier Stoffel Vandoorne an den acht Testtagen kaum zum Fahren. McLaren-Teamchef Eric Boullier hat bestätigt, dass die Beziehung zwischen dem englischen Rennstall und dem japanischen Motorpartner unter Hochdruck stehe. Es hat auch nicht geholfen, dass der Franzose festhielt: «Mit einem Mercedes-Motor würden wir gewinnen.»
Doch Honda-Formel-1-Projektleiter Yusuke Hasegawa will von Trennung nichts hören. Der Japaner sagt gegenüber Autosport: «Natürlich haben wir eine Situation, die wir uns bei der Rückkehr in die Formel 1 so nicht vorgestellt hatten. Aber wir stehen zu 100 Prozent zu unserem Engagement in der Formel und zu unserem Partner McLaren.»
David Coulthard hat eine klare Meinung zu der problematischen Beziehung zwischen den beiden Partner. «Es besteht große Sorge», sagte der Schotte AutosportME. «Es ist das dritte Jahr der Zusammenarbeit. Es ist in Ordnung zu sagen: „Es sind Aufbaujahre für Honda, sie hatten nicht so viel Zeit wie die anderen“, aber das ist nicht die Formel Ausreden, sondern die Formel 1.» Und der frühere Formel-1-Pilot stellte klar: «Entweder du lieferst oder du gehst und machst etwas anderes.»
Das Dilemma habe für Unruhe gesorgt und für eine Neustrukturierung, so Coulthard. Unter dem neuen Direktor Zak Brown wurde der Laden an einigen Stellen umgekrempelt, geholfen hat er freilich nicht. «Ohne einen guten Motorenpartner hast du nichts», sagte Coulthard: «Man kann es sich in der Formel 1 nicht leisten, eine schlechte Saison zu haben, geschweige denn zwei – oder sogar drei, und danach sieht es derzeit aus.»
Und auch für Coulthard ist klar: Lange sollte man sich das Spielchen nicht mehr anschauen bei seinem Ex-Team, für das er von 1996 bis 2004 fuhr. «Performance ist das einzige, das in der Formel 1 zählt. Und wenn Honda nicht in der Lage ist, diese Performance zu liefern, sollten sie eine Trennung anstreben.»