Nico Hülkenberg: «2019 will ich titelreif sein»
Nico Hülkenberg
115 Rennen hat Nico Hülkenberg in der Formel 1 bestritten. Der Deutsche schaffte es in dieser Zeit zwar in einige Notizbücher der Top-Teams, zu einem Vertrag reichte es aber ebenso wenig wie zu einem Podium oder gar zu einem Sieg.
Seinen Humor hat der Emmericher dabei nicht verloren, auch wenn er beim Transferkarussell, zumindest was titelfähige Autos betrifft, stets leer ausging. Die Frage, ob er denn nun tun könne, um nicht als erfolglosestes Supertalent in die Geschichte der Formel 1 einzugehen, antwortete er mit Ironie: «Wahrscheinlich Weltmeister werden! Nix einfacher als das, oder?», scherzte er bei den Kollegen der Sport Bild.
Tatsächlich hatte sich ja im Dezember unverhofft eine Tür geöffnet, als Weltmeister Nico Rosberg überraschend zurücktrat. Da hatte Hülkenberg sich zwar für einen Tapetenwechsel entschieden, aber auch schon bei Renault unterschrieben.
«Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass Mercedes mich nicht reizt», sagte Hülkenberg, der beim Werksteam Renault nun aber etwas aufbauen wolle: «Ich kämpfe hier gern und mag es, mich einzubringen, anstatt mich bei Mercedes in ein gemachtes Nest zu setzen. Ich bereue nichts.»
Und auch bei Renault kann er etwas gegen den Ruf als erfolglosestes Supertalent machen. «Dieses Projekt bei Renault in eine Erfolgsstory umwandeln und in zwei, drei Jahren mit bei der Musik sein und um Siege kämpfen!»
2017 will er auf diesem Weg aber unmissverständlich als Aufbaujahr verstanden wissen. «Dieses Jahr können wir noch keine Wunderdinge erwarten. Wer das tut, der versteht den Sport nicht. Das ist einfach nicht realistisch, wenn man schaut, von woher das Team kommt. Ich hoffe aber, dass wir den Anschluss ans vordere Mittelfeld finden und 2017 als Aufbaujahr nutzen können. Ab 2019, also in zwei, drei Jahren, will ich reif für den WM-Titel sein.»
Dass das auch mit Renault möglich sein kann – davon ist Hülkenberg überzeugt, trotz des mäßigen achten Platzes 2016. Renault habe in der Vergangenheit bewiesen, «dass sie es können, wenn sie wollen. Sie sind mehrmals Weltmeister geworden. Das Projekt, das mir vor meinem Wechsel vorgestellt wurde, war für mich eine klare Sache».