Formel 1: So erlebte Nico Rosberg den Auftakt
Vivian, Alaia und Nico Rosberg vor dem TV
Nichts ist so vergänglich wie der Erfolg von gestern, heißt es. Gefühlt hatte Nico Rosberg in den vergangenen Wochen so viele Interviews gegeben wie noch nie in seiner Karriere. Normal für einen Weltmeister. Doch mit seinem Rücktritt war klar, dass der Deutsche spätestens mit dem ersten Rennen der neuen Saison zwei bis drei Schritte in den Hintergrund tritt. Und so kam es auch.
Während des Wochenendes stichelte sein Ex-Teamkollege Lewis Hamilton noch ein paar Mal gegen den Champion. So platzte er in die Medienrunde seines Mercedes-Chefs Toto Wolff und fragte den Österreicher, ob der Rosberg vermisse. Antwort: «Kein Kommentar.»
Nach dem Sieg von Sebastian Vettel kamen zwischen den Zeilen ein paar weitere Nadelstiche. «Es macht definitiv mehr Spaß, gegen einen Piloten aus einem anderen Rennstall zu kämpfen. Jeder weiß, wie gut Seb ist. Das macht das Duell dann noch interessanter. Wir haben großen Respekt füreinander, und ich freue mich auf unsere Zweikämpfe.» Den Namen Nico Rosberg nahm der Brite nicht in den Mund. Es ist eine neue Ära angebrochen, eine ohne den amtierenden Weltmeister. Den Titel machen nun andere unter sich aus.
Und wo war Nico Rosberg? Wie er es in einem seiner zahlreichen Interviews angekündigt hatte, saß er, recht verschlafen, auf seinem Sofa in Monaco und wandte sich am frühen Sonntagmorgen in einem kurzen Video in den sozialen Medien an die Fans. «Wow, das war ein früher Start heute Morgen. Respekt an alle von Euch, die so früh immer aufstehen. Echt cool! Ihr seid die wahren Fans!», sagte er.
Seinem Ex-Team Mercedes wünschte er noch einen erfolgreichen Tag und postete später ein Foto, das ihn mit seiner Frau Vivian und Tochter Alaia zeigte. Nach dem Rennen schrieb er schließlich: «Wow, verrückt! Sebastian hat sich Lewis geschnappt! Das habe ich nicht kommen sehen» sowie «Gratulation Sebastian/Ferrari. Respekt. Könnte ein cooler Mercedes-Ferrari-Kampf in dieser Saison werden. Habt ihr das kommen sehen?»
Ungefähr zur gleichen Zeit in Australien sprach Hamilton, trotz der Schlappe sehr entspannt, über die Aussichten für die Saison. Und teilte wieder mal aus, mit einer kleinen, aber feinen Spitze. «Dieses Jahr kämpfen die Besten der Besten an der Spitze gegeneinander. Es wäre klasse, Fernando auch noch dabei zu haben, aber danach sieht es nicht aus», sagte Hamilton. Rosberg erwähnte er auch hier nicht. Der Unterton: Im Vergleich zu den «Besten der Besten» war das Duell mit Rosberg die Aufwärmrunde.
Vettel nahm die Herausforderung an: «Es sieht so aus, als wären unsere Maschinen gleichauf. Wenn es so ist, würde ich mich über ein enges Duell sehr freuen", sagte er.