Australien-Fans auf Piste: Wie bei Michael Schumacher
Delirium in Hockenheim wegen Michael Schumacher
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Clara Specht aus Basel wissen: «Die FIA ist doch immer so streng. Wieso hat man es da erlaubt, dass die Fans beim Australien-GP noch während der Auslaufrunde auf die Bahn stürmen wie in den 90er Jahren bei Michael Schumacher in Hockenheim oder Nigel Mansell in Silverstone? Ist das nicht gefährlich? Und wieso wurde der erste Start eigentlich abgebrochen?»
Tatsächlich staunte Ferrari-Star Sebastian Vettel nach dem WM-Auftakt im Albert-Park: «Ich habe versucht, die Auslaufrunde zu geniessen. Aber ich musste schon ein wenig darüber staunen, dass man die Fans schon auf die Strecke gelassen hat, während wir noch herumrollten, aber auf eine gewisse Weise war das auch cool.»
Zunächst einmal: Ja, ein solches Verhalten der Fans ist eigentlich untersagt. Aber zum Glück ist alles gut gegangen. Auf Rücksprache mit der «Australian Grand Prix Corporation» (AGPC) ist nichts darüber bekannt, dass jemand verletzt worden sei.
Es ist korrekt, dass die Fans weltweit erst dann auf die Bahn gelassen werden, wenn alle Rennwagen zurück im Parc fermé sind. Aus Gründen, die derzeit abgeklärt werden, wurde in Australien aber ein Tor früher als abgemacht geöffnet. Es gehört zum normalen Prozedere, dass dieser Vorfall untersucht wird. Ob der Autoverband FIA die AGPC bestrafen wird, ist abhängig vom Ausgang dieser Untersuchung.
Was den Startabbruch angeht, so hatte wohl der für den Wagen von Daniil Kvyat zuständige Regelhüter eine Warnung abgesetzt. Rennleiter Charlie Whiting konnte beim Wagen des Russen kein Problem sehen, der Toro-Rosso-Fahrer wedelte auch nicht mit seinen Armen, um auf ein Problem aufmerksam zu machen. Dennoch brach Whiting den Start ab, sicher ist sicher.
Vielleicht war der für Kvyat zuständige Ordnungshüter auch besonders alarmiert, weil vor dem Start an Bord von Daniil ein kurzes Feuer entstanden war, das schnell unter Kontrolle war. Möglicherweise sah der Streckenposten noch leichten Rauch und drückte deshalb seinen Warnknopf. Auch das wird gegenwärtig abgeklärt.