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Sebastian Vettel (Ferrari) 1.: «Sieg nicht gestohlen»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel nach seinem Sieg

Sebastian Vettel nach seinem Sieg

​Ferrari-Star Sebastian Vettel hat die Saison 2017 nach Mass begonnen: Zweiter Sieg in Australien nach 2011, der erste seit Singapur 2015, der 43. GP-Erfolg des Heppenheimers in der Formel 1.

«Forza Ferrari!» brüllte Sebastian Vettel in den Funk, nachdem er seinen 43. GP-Triumph sichergestellt hatte, «dieser Sieg ist für alle von euch, auch zuhause in Maranello. Ein tolles Auto, eine tolle Mannschaft, vielen Dank an alle.»

Dann warf er sich in die Arme seiner Mannschaft, was für ein Saisonstart für den berühmtesten Rennstall der Welt. Erstmals in der Hybrid-Ära führt kein Mercedes die WM an.

Lewis Hamilton gratulierte artig und warnte sogleich: «Aber beim nächsten Mal ...»

Vettel dann: «Nach der Zielflagge wurde es irre, da waren schon viele Leute auf der Bahn mit diesen Ferrari-Flaggen. Das Auto lief im Rennen wie die Hölle, alles funktionierte nach Plan.»

«Wir haben einen langen Weg vor uns in dieser WM, aber heute dürfen wir uns nach einem harten Winter einfach nur über den Sieg freuen, wir haben sehr lange darauf warten müssen. Mein Start war nicht ideal, meine Hinterräder drehten zu stark durch, dann musste ich auf Bottas aufpassen.»

«Wir hatten dann Glück, dass Lewis ein wenig im Verkehr steckengeblieben ist, aber ich schätze, wir haben den Sieg nicht gestohlen. Mit den Reifen lief alles prima, ich hätte ewig fahren können.»

«Nicht so übel. Das Auto war wirklich phantastisch. Dabei war mein Start nicht so gut gewesen. Aber schon nach der ersten Runde merkte ich, dass ich locker dran bleiben konnte. Kurz vor seinem Stopp konnte ich die Lücke nochmals kleiner machen, das erzeugte Druck. Ich wusste, taktisch komme ich nicht vorbei, also blieben wir lange auf der Bahn. Der Plan ging auf, ich schaffte es als Leader zurück auf die Bahn, ab dann lief alles glatt, ich konnte den Vorsprung locker halten. Das Auto wurde immer besser, die Führung zu verteidigen, fiel mir nicht schwer.»

«Dieses Ferrari hat nichts mehr mit dem Team vom vergangenen Jahr zu tun. Heute haben wir allen Grund zum Feiern, aber ab morgen behalten wir die Füsse wieder schön auf dem Teppich, dann denken wir nur an die kommende Aufgabe in China.»

«Ich merkte früh, dass unser Speed stimmt. Klar war ich selber gespannt, was beim Reifenstopp passieren würde. Wie sich dann herausstellte, tauchte Lewis zuerst an die Box. Wir fanden, es wäre zielführender draussen zu bleiben und Tempo aufzunehmen. Dann wurde mir über Funk gesagt, dass Hamilton hinten im Verkehr hängt. Ich wusste zwar nicht, wer das ist, aber klar half das.»

«Ich kam dann aus der Box heraus und sah einen Williams vor mir, von hinten nahten Max und Lewis, das war vielleicht entscheidend für den Sieg. Ich konnte eine Lücke erzeugen. Die weichen Reifen funktionierten prima.»

«Im vergangenen Jahr mussten wir hier mit allem haushalten, Reifen, Sprit, dieses Mal konnte ich voll Attacke machen, das ist für einen Racer ein schönes Gefühl. Wir haben ein schönes Rennen gezeigt, besser könnte die WM nicht begonnen haben.»

«Die letzten Monate waren nicht einfach, es gab so viel Arbeit. Wir haben auch viel umgestellt. Aber nun zeigt sich, dass sich all diese Arbeit langsam auszahlt.»

«Das ist eine schöne Überraschung, aber wir werden jetzt nicht abheben. Dazu haben wir in den letzten Jahre zu viel erlebt. Wir dürfen glücklich sein, so langsam sind alle Puzzle-Teilchen am richtigen Ort, und das ist das Ergebnis von sehr viel Leidenschaft bei allen Mitarbeitern und noch mehr Arbeitsstunden.»

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