Lewis Hamilton 2. im Mercedes: «Es waren die Reifen»
Zu Beginn des Rennens führte Lewis Hamilton
Jetzt haben wir Gewissheit: Ferrari fährt nicht nur auf Augenhöhe mit Mercedes, die Weltmeister sind sogar im Hintertreffen – jedenfalls an diesem australischen Frühherbsttag im Albert-Park von Melbourne.
Lewis Hamilton reagierte auf die Niederlage sportlich, obschon ihm auf dem Siegerpodest Pfiffe der Fans um die Ohren flogen. «Grosse Gratulation an Ferrari und Seb. Ich hatte Mühe mit den Reifen, daher musste ich früher an die Box als geplant. Dann steckte ich hinter Max fest, und von da an war das Rennen eigentlich gelaufen.»
Niki Lauda, Aufsichtsrats-Chef von Mercedes, in ersten Interviews: «Wir haben taktisch nichts falsch gemacht. Ferrari ist einfach schneller gewesen und fertig.»
Lewis Hamilton weiter: «Der Start war prima, aber dann verlor ich schon bald den Grip der Reifen. Als ich dann nach dem Stopp hinter Max festhing, rutschte der Wagen zu stark. Da war nichts mehr zu machen. Hinter Verstappen rauszukommen, war ein wenig Pech, aber das gehört halt zum Rennsport.»
«Es hat sich gezeigt, dass wir ein echtes Duell mit Ferrari haben. Ich bereue nur, dass ich heute nicht die Möglichkeit hatte, mehr mit Sebastian zu kämpfen. Ich hoffe, das kommt noch.»
Vettel freut sich auch darauf: «Was Hamilton kann, das hat er in den letzten Jahren gezeigt. Ich habe grossen Respekt für ihn. Es wäre fabelhaft, wenn wir einen feinen Kampf um den Titel hätten. Heute hatten wir fast gleich starke Autos.»
Lewis meint: «Ich jage ja noch immer den vierten Titel, den Seb schon hat. Ich habe schon im Winter gesagt – mir sind die Siege am liebsten, für die ich hart kämpfen musste. Ich will gegen die Besten kämpfen und sie schlagen, und Vettel ist einer der Besten. Ich freue mich sehr auf die kommenden Rennen.»
Im Rennen funkte Lewis seine Truppe an und fragte, ob am Unterboden etwas los sei. «Nein, da war nichts. Das Auto fühlte sich einfach ein wenig seltsam an, aber ich war nicht neben der Bahn gewesen. Vielleicht lag es an den Reifen.»
Der dreifache Champion ist realistisch: «Selbst wenn ich zum Schluss wieder näher an Sebastian hätte rücken können – es ist das eine, zum Gegner aufzuschliessen, es ist aber etwas ganz Anderes, ihn zu überholen. Ich hätte wirklich nicht gewusst, wie ich an ihm vorbei soll. Ich kam ja schon nicht an Verstappen vorbei.»