Toto Wolff (Mercedes): Überfall von Lewis Hamilton
Mercedes-Teamchef Toto Wolff
Das Fazit von Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem Abschlusstraining zum Grossen Preis von Australien: «Das Bild, das wir hier gesehen haben, ist real – Mercedes, Ferrari, Red Bull Racing. Aber das ist lediglich eine Momentaufnahme und auch nur aus dem Abschlusstraining. Wir wissen, dass wir vor einem Höllenritt durch eine heisse Saison stehen und dass unsere Gegner alles daran setzen werden, uns ein Bein zu stellen. Wir sind darauf gewappnet, dass da Pendel auch in die andere Richtung schwingen kann. Und wir wissen ja noch gar nicht, was morgen im Rennen passieren wird.»
Die grössten Fragezeichen für Wolff sind «der Start und das Überholen. In Sachen Start ist den Piloten noch mehr Verantwortung gegeben worden, ich gehe davon aus, dass die Starts recht unterschiedlich ausfallen können. Dann ist mir nicht ganz klar, wie das mit dem Überholen gehen wird. Was ich von den Piloten höre, ist es gewiss nicht einfacher geworden, sich mit diesen Autos in den Windschatten der Gegner zu setzen.»
Ein prima Stichwort für einen Fahrer, denn nun ...
Auftritt Hamilton!
Der Engländer kommt mit vorgehaltenem Handy in den Raum und verkündet: «Ich bin live mit meinen Fans. Hey, Fans – habt ihr eine Frage für Toto Wolff?»
Zunächst scheinen sich die live zugeschalteten Hamilton-Fans über diese unerwartete Gelegenheit ein wenig zu zieren, Lewis grinst: «Ich glaube, sie trauen sich nicht.»
Tun sie doch, denn dann hageln die Fragen rein, die Lewis sogleich seinem Chef stellt.
«Wie schnell kannst du fahren?» – «Nicht schnell genug!»
«Wie alt bist du?» – «45.»
«Wieso heisst du eigentlich Toto?» – «Weil ich eigentlich Torger heisse, aber das kann kein Mensch aussprechen.»
«Toto, vermisst du Nico Rosberg?» – Toto lacht: «Kein Kommentar!»
Lewis: «So, ich überlasse euch eurer Runde.»
Nach Hamiltons Abgang geht die Runde weiter. Toto zur Leistung von Valtteri Bottas: «Seine Fortschritte sind sehr gut. Ein Pilot, der ins Auto neben Lewis Hamilton gesetzt wird, steht unter enormem Druck. Aber Valtteri geht damit sehr gut um. Wir hatten nie Zweifel daran, dass Bottas schnell fahren kann. Nun geht es darum, alle Punkt richtig zu verbinden, also gewissermassen alle Hausgaufgaben zu lösen. Bislang hat er sich keinen Fehler zuschulden kommen lassen. Er steigert sich ständig.»
«Was mich freut, ist die Reaktion des Teams nach den Wintertests. Die Zeit zwischen Barcelona und Australien war extrem arbeitsreiche. Wir wussten, wir haben sehr viel Arbeit vor uns. Es war fast ein wenig wie damals die Situation in Singapur, als wir analysieren mussten, was schiefgelaufen war. Als wir den Wagen nun hier auf die Bahn brachten, waren die meisten Probleme von Spanien gelöst. Das sagt alles über die Qualitäten des Teams aus.»
Toto Wolff wird auf die Situation von Pascal Wehrlein angesprochen, der bei Sauber auf den Start verzichtet. Wolff sagt: «Das war alleine seine Entscheidung, und wir respektieren eine sehr reife Entscheidung. Wir sind überzeugt: Sobald Pascal fit genug ist, sitzt er wieder im Auto. Bis dann hat Antonio Giovinazzi eine schöne Chance zu zeigen, was er kann.»