McLaren-Honda: Alonso weg, Karrierekiller Vandoorne?
Stoffel Vandoorne und Fernando Alonso
Die beiden McLaren-Piloten waren sich einig. «Wir müssen so ehrlich sein und sagen – wir sind das Schlusslicht der Formel 1, das ist die Realität, das ist der wahre Stand der Leistungsfähigkeit. Und das wird sich in China und Bahrain brutal zeigen», hatte Fernando Alonso nach dem ersten Rennen der neuen Saison in Australien erklärt.
Dass er sich zeitweise in den Top Ten halten konnte und ihn erst ein Ausfall stoppte – geschenkt, Melbourne hat seine eigenen Gesetze. Nachfragen, wie frustriert der ehrgeizige Spanier ist, erübrigen sich.
Auch sein Teamkollege Stoffel Vandoorne war nicht glücklich, auch wenn er an seinem 25. Geburtstag sein erstes Rennen als Formel-1-Stammpilot absolvierte. Er kam immerhin ins Ziel, wenn auch als 13. und damit Letzter. Auch für ihn ein Spiegelbild des aktuellen Leistungsvermögens.
Nun starten nach dem ersten Rennen prompt die Spekulationen, was mit den beiden Fahrern passieren wird. So macht sich Jos Verstappen bereits jetzt Sorgen um die Zukunft Vandoornes, der als eines der größten Talente gilt. Doch er wäre nicht der erste vielversprechende Fahrer, der zur falschen Zeit am falschen Ort ist und wieder in der Versenkung verschwindet.
«Ich hoffe für Stoffel wirklich, dass er sich 2017 in der Formel 1 halten kann. Was er tun kann? So gut performen wie Alonso. Er ist ein großes Talent, aber ich befürchte, dass er ein schlechtes Jahr haben wird», sagte Jos Verstappen der belgischen Nachrichtenagentur «Sporza» und kritisierte Honda: «Sie gehen jetzt in ihre dritte Saison und werden schlechter. Ich verstehe wirklich nicht, was sie tun.»
Kommt es hingegen so, wie es Mark Webber befürchtet, muss Vandoorne sich gar nicht lange gegen Alonso behaupten, um im unterlegenen McLaren ein paar Highlights zu setzen. «Es könnte sein, dass Alonso nicht beim Team bleibt. Möglicherweise hat Stoffel schon bald einen neuen Teamkollegen», unkte Webber bei «Sporza».
«Ich sehe es kommen, dass Alonso nicht die komplette Saison fährt. Er ist sehr frustriert. Er ist nicht hier, um um sechste oder siebte Plätze zu fahren. Er möchte um das Podium kämpfen», sagte der Australier. Mit McLaren-Honda wird das nicht möglich sein. Es steht außer Frage, dass er sofort das sinkende Schiff verlassen würde, um zum Ende seiner Karriere nicht weiter hinterherfahren zu müssen. Doch wo soll er hin? Seine Hoffnung lautet entweder 2018 oder McLaren zieht die Reißleine und kehrt zu Mercedes zurück.
Was auch Vandoorne wohl gefallen würde. Webber ist übrigens ein Fan des 25-Jährigen. «Wir brauchen ein Talent wie ihn in der Formel 1. Er ist ein guter Junge, der eine brillante Karriere vor sich hat. In deiner ersten Saison lernst du alles über die Formel 1 und er macht das alles im Scheinwerferlicht. Alle schauen auf sein Team und Honda», sagte Webber.