Brown: Fernando Alonso hat noch fünf Jahre vor sich
Stoffel Vandoorne, Zak Brown und Fernando Alonso
Dass McLaren seinen Topfahrer Fernando Alonso gerne halten würde, ist kein Geheimnis. Allerdings ist die Performance in dieser Saison so unterirdisch, dass zuletzt Ex-F1-Pilot Mark Webber sogar spekulierte, dass der Spanier noch während der laufenden Saison die Flucht ergreifen könnte.
«Ich sehe es kommen, dass Alonso nicht die komplette Saison fährt. Er ist sehr frustriert. Er ist nicht hier, um um sechste oder siebte Plätze zu fahren. Er möchte um das Podium kämpfen», sagte der Australier.
Alonsos Vertrag läuft nach dieser Saison aus, Stand jetzt käme es einer Sensation gleich, wenn der zweimalige Weltmeister vorzeitig verlängern würde. Viele Beobachter gehen davon aus – würde in einem Topauto überraschend ein Platz frei werden, Alonso würde seine Sachen sofort packen.
Stattdessen muss sich Alonso aber wohl weiter in einem hoffnungslos unterlegen McLaren herumquälen. Nach seinem Aus aufgrund eines technischen Problems beim Saisonauftakt in Australien stellte er fest: «Wir müssen so ehrlich sein und sagen – wir sind das Schlusslicht der Formel 1, das ist die Realität, das ist der wahre Stand der Leistungsfähigkeit. Und das wird sich in China und Bahrain brutal zeigen.»
Geht es so weiter, ist Alonso dann spätestens nach dieser Saison weg? McLaren-Direktor Zak Brown geht schon mal davon aus, dass Alonso zumindest der Formel 1 noch lange erhalten bleibt. «Er ist motiviert, ist in Form und hat fünf weitere Jahre vor sich, wenn er will», sagte Brown der Marca.
Wenn er denn tatsächlich will. Nicht nur Webber befürchtet, dass Alonso langsam aber sicher den Spaß verliert und ihm der Geduldsfaden reißt. Was McLaren will, betonte Brown auch erneut. «Ich wünsche mir sehnlichst, dass er bleibt und glaube, dass er das tun wird», sagte Brown, mit dem kurzen, aber wichtigen Zusatz: «Wenn wir ihm das Auto geben.»
Momentan ist McLaren-Honda dazu nicht in der Lage, es droht auch im dritten Jahr eine verlorene Saison, denn eine signifikante Besserung ist nicht in Sicht.
Dass Alonso immer seltener ein Blatt vor den Mund nimmt und Motorenpartner Honda unverblümt kritisiert, nimmt Brown gelassen. «Keiner will einen Sieg dringender als Alonso. Er hat es tadellos akzeptiert. Er hat gesagt, was er fühlt, denn Fakten sind Fakten», sagte Brown.