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Sensation: Fernando Alonso – Indy 500 statt Monaco-GP

Von Mathias Brunner
​Das ist der Hammer: Der Spanier Fernando Alonso erfüllt sich einen alten Traum und tritt bei den legendären 500 Meilen von Indianapolis an. Wer steigt beim Monaco-GP in seinen McLaren-Honda?

Das hat keiner kommen sehen: McLaren setzt am 28. Mai 2017 zusammen mit Andretti Motorsport einen Dallara-Honda beim 101. Indianapolis 500 ein – am Lenkrad sitzt Formel-1-Star Fernando Alonso!

McLaren bestätigt: Da das Indy 500 mit dem Monaco-GP-Wochenende zusammenfällt, wird Fernando Alonso in Monte Carlo nicht im Auto sitzen. Das 500 ist das einzige IndyCar-Rennen, das Alonso 2017 bestreiten wird.

McLaren will in den kommenden Tagen bestätigen, wer für Alonso in Monaco fährt. Die logische Wahl wäre Jenson Button, der noch immer bei McLaren unter Vertrag steht und offizieller Reservist ist.

Fernando Alonso: «Ich bin unheimlich aufgeregt, dass ich mir den Traum eines Starts beim Indy 500 erfüllen kann. Das 500 ist eines der berühmtesten Autorennen der Welt. Zusammen mit den 24 Stunden von Le Mans und dem Monaco-GP gibt es im Rennsport keine prestigeträchtigeren Veranstaltungen. Anfang Juni sitze ich dann wieder wie gewohnt in meinem McLaren-Honda.»

Vor einem Jahr sagte Fernando zu den grössten Autorennen der Welt: «Ich fände es ziemlich cool, beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und das Indy 500 zu gewinnen.»

Zur Erinnerung: Das hat bislang erst einer geschafft – der Engländer Graham Hill. Der Formel-1-Champion der Jahre 1962 und 1968 triumphierte 1966 beim berühmtesten Autorennen der USA (als Rookie!), 1972 holte er sich zusammen mit Henri Pescarolo auf einem Matra-Simca MS670 den Triumph beim Langstreckenklassiker in Frankreich.

Alonso: «Wenn ein Pilot älter wird, dann reizen ihn eben die grossen Herausforderungen und die grossen Autorennen.»

«Ich weiss, ich kenne die IndyCars nicht, und ich bin auch noch nie auf einem Superspeedway gefahren. Ich habe mir zahllose Indy-Rennen angeschaut, mit diesen Autos, die jenseits von 350 Sachen fahren. Präzision ist alles. Gleich nach dem Barcelona-GP werde ich nach Amerika jetten, um ab 15. Mai im McLaren-Honda von Andretti zu trainieren. Ich hoffe, ich kann reichlich Meilen sammeln.»

«Den Monaco-GP habe ich schon gewinnen dürfen, 2006 und 2007, nun will ich sehen, ob sich die grössten drei Autorennen gewinnen lassen wie es Graham Hill schaffte. Ich bin erst 35 Jahre alt. Ich habe Zeit.»

McLaren-Direktor Zak Brown: «Als Amerikaner ist das 500 für mich natürlich etwas ganz Besonderes. Ich bin stolz, dass ich McLaren nach Indy zurückbringe, wo wir in den 70er Jahren mit Mark Donohue und zwei Mal mit Johnny Rutherford gewinnen konnten. Teamchef Michael Andretti ist ein alter Freund von mir, alles passt zusammen. Ohne Honda wäre das alles nicht möglich, ein grosses Dankeschön nach Japan. Wir werden mit einem Papaya-orangen Auto antreten, in der gleichen Farbe gewann Johnny Rutherford 1974 und 1976.»

«Kann Fernando gewinnen? Das wäre vielleicht etwas anmassend zu sagen, aber er kann bestimmt mitmischen. Andretti hat im vergangenen Jahr gewonnen, mit Rookie Alex Rossi. Ich weiss, dass er viel lernen muss, aber wenn es ein Pilot mit seinem Talent nicht schafft, wer dann?»

Michael Andretti meint: «Es ist eine grosse Ehre, McLaren als Partner zu haben und mit Fernando antreten zu können. Dass Alonso Indy noch nicht kennt, bekümmert mich nicht. Um genau zu sein, ist Indy ein toller Ort für einen Rookie, weil wir dort so viel trainieren können.»

IndyCar-CEO Mark Miles ist ebenfalls happy: «Die ganze Indy-Familie – Fahrer, Fans, Medien, einfach alle – sind überwältigt, dass wir einen so tollen Fahrer wie Fernando Alonso beim 500 zu sehen bekommen. Kann er mit einem Honda-befeuerten Auto von Michael Andrettis Team gewinnen, als Rookie? Nun, Alex Rossi hat das letztes Jahr bewiesen, also sehe ich keinen Grund, warum das nicht noch einmal passieren sollte.»

«Aber egal wie es ausgeht: Für mich ist es schon fabelhaft, einen Piloten vom Kaliber Alonsos am Start zu wissen und auch zu erleben, wie eine grosse Marke wie McLaren nach Indy zurückkehrt.»

«Niemand hat in den USA vergessen, wie Mark Donohue und Johnny Rutherford das Indy 500 für McLaren drei Mal gewonnen haben. Vor allem aber ist Firmengründer Bruce McLaren durch seine Erfolge in der CanAm-Serie in Amerika zur Legende geworden. Diese Legende findet nun durch ein weiteres Kapitel Motorsporthistorie eine Fortsetzung, und das ist grossartig.»

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